Zwar nannte Gartners Research-Direktor Peter Sondergaard beim diesjährigen Gartner Symposium in Orlando kein Unternehmen direkt beim Namen. Doch indirekt warnte er die 7.000 anwesenden CIO’s vor Oracle und HP als Lieferanten.
Gartners Research-Direktor Peter Sondergaard ging in seiner Keynote-Rede mit einigen Platzhirschen der IT-Branche hart ins Gericht: Es gebe große IT-Anbieter, die selbst keine Innovation mehr böten, sondern nur noch durch Akquisitionen zukauften, sagte Sondergaard in der Eröffnungskeynote zu einem Gartner Symposium in Orlando.
Der Research-Direktor warnte vor IT-Unternehmen, die beabsichtigen, durch ein Komplett-Angebot vom Prozessor bis zur Anwendungssoftware den Anwender in eine Abhängigkeit zu treiben. Dies sei das das Denken von vor 40 Jahren. Aus den weiteren Beschreibungen interpretierten Branchenkenner einen klaren Seitenhieb auf Oracle: Sondergaard verwendete exakt die Worte, die kurz zuvor Oracle-Chef Larry Ellison in einer Keynote zur Darstellung des neuen Oracle-Angebotes benutzt hatte.
Ein weiteres Merkmal dieser neuen Super-Anbieter sei es, dass sie ihre Forschungs- & Entwicklung-Investitionen zwecks besserer Börsendaten zugunsten des Gewinns zurückfahren - ein unverkennbarer Seitenhieb auf Hewlett-Packard und dessen Ex-Chef Mark Hurd, der die F&E-Ausgaben während seiner Amtszeit von 3,5 Milliarden Dollar auf 2,8 Milliarden gestutzt hatte.
Sondergaard begründet seine Warnung an die CIOs unter anderem damit, dass die IT-Platzhirsche zwar Innovationen durch Firmenübernahmen einkaufen könnten, es aber schwierig sei, diesen Vorsprung dann zu halten.
Insgesamt gab Gartner einen positiven Ausblick in Sachen IT-Investitionen. So sollen die weltweiten IT-Ausgaben in diesem Jahr um 2,4 Prozent und im nächsten Jahr sogar um 3,1 Prozent auf 2500 Milliarden Dollar ansteigen. Als wichtigste Trend nannten die Analysten Cloud Computing und Social-Media.