Generationswechsel bei TV und Heimkino: Videokassetten haben ausgedient. Der Trend zur Digitalisierung der Unterhaltungselektronik ist ungebrochen. Mittlerweile haben DVDs den Videokassetten fast gänzlich den Rang abgelaufen. Auch bei Fernsehgeräten stellen Marktforscher von GfK und GfU eine rapide steigende Nachfrage nach HDTV-fähigen Produkten fest.
Wenn die Bundesbürger ihren Feierabend mit einem Video genießen möchten, greifen sie immer seltener zur analogen Bild- und Tonkonserve: Die DVD hat die VHS-Kassette als Unterhaltungsmedium weitgehend abgelöst. Zu diesem Ergebnis kommen Marktanalysen der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GfU) und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). So gingen im Jahr 2004 bereits 90,1 Millionen vorbespielte DVDs mit einem Gesamtwert von 1,3 Milliarden Euro über die Ladentische. Im gleichen Zeitraum wurden nur noch 13 Millionen bespielte Videokassetten mit einem Umsatzvolumen von 117 Millionen Euro abgesetzt. Ebenso deutlich zeigt sich der Generationswechsel in den Videotheken: 2004 waren bereits neun von zehn Leihvideos DVDs, im letzten Quartal 2004 lag der VHS-Anteil sogar nur noch bei sechs Prozent. Im Jahr 2005 spielten VHS-Kassetten im Verleihgeschäft kaum noch eine nennenswerte Rolle.
Bei den unbespielten Medien dominiert die Digitaltechnik ebenfalls mit immer größerem Abstand: Wurden im Jahr 2004 rund 159,2 Millionen DVD-Rohlinge verkauft, so wanderten im selben Zeitraum nur noch 37,3 Millionen VHS-Leerkassetten in die Einkaufskörbe. Im abgelaufenen Jahr wurden nach Schätzungen der GfU bereits 423 Millionen DVD-Rohlinge im Gegensatz zu 29 Millionen VHS-Kassetten verkauft.
Die digitalen Bildquellen kurbeln besonders den Absatz von Heimkino-tauglichen Fernsehgeräten mit flachen Bildschirmen im modernen Breitbild- und Kinoformat 16:9 an. Vergangenes Jahr wurden laut GfU mehr als 1,2 Millionen LCD-Geräte und rund 350.000 Plasma-Fernseher abgesetzt. Dabei zeigte sich ein deutlicher Trend zu größeren Bildschirmformaten: Bei den LCD-Schirmen hat sich das Diagonalmaß von 32 Zoll durchgesetzt, bei den Plasma-Fernsehern dominieren die 42-Zöller.
Wer sich für die Anschaffung eines modernen, flachen Fernsehgeräts entscheidet, ist bereit, dafür deutlich mehr Geld auszugeben als für ein vergleichbares Modell in konventioneller Röhrentechnik. Liegt zum Beispiel der durchschnittliche Preis eines Röhrenfernsehers mit der Bildschirmdiagonale 32 Zoll derzeit bei 737 Euro, so kostet ein LCD-Modell mit gleicher Bildschirmgröße etwa 2,4 Mal soviel. »Der Generationswechsel zur Digitaltechnik löst ein ganz neues Qualitätsbewusstsein aus, das dem Gesamtmarkt deutliche Wachstumsimpulse vermittelt. Dabei ist die steigende Nachfrage nach höherwertigen, zukunftssicheren Geräten rund um das Heimkino ein ganz besonders wichtiger Motor der Branchenkonjunktur«, meint Rainer Hecker, Vorsitzender des Aufsichtsrats der GfU. Dabei achten immer mehr Konsumenten bei der Anschaffung großer Flachbild-Fernseher auf die Zukunftssicherheit der Geräte, wie auf ihre Eignung für das hoch auflösende Fernsehen HDTV. Solche Modelle sind am einheitlichen Logo »HD ready« zu erkennen. Von allen verkauften LCD-Fernsehern betrug der »HD ready«-Anteil im Oktober letzten Jahres bereits 47 Prozent, der entsprechende Wert-Anteil erreichte im selben Monat sogar schon 65 Prozent. Bei den Plasma-Fernsehern lag der Stückzahlen-Anteil HDTV-tauglicher Geräte im Oktober bei 30 Prozent, der Wert-Anteil bei 41 Prozent, mit zunehmender Tendenz.
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