Globalfoundries investiert 1,3 Milliarden in Dresden

1. Juni 2010, 14:43 Uhr |

Taipeh/Dresden (dpa) - Der Chiphersteller Globalfoundries will in Dresden weitere 1,3 Milliarden Euro investieren und den Standort damit endgültig in die Weltspitze bringen. Geplant sei ein neues, rund 10 000 Quadratmeter großes Reinraumgebäude, mit...

…dem erneut eine deutliche Steigerung der Kapazität verbunden sein werde, teilte das Unternehmen am Dienstag in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh mit.

Bis Ende 2012 will Globalfoundries in der Lage sein, pro Monat 80 000 sogenannte Wafer - Silizium-Rohlinge für die Chipfertigung - zu verarbeiten. Damit steige das Dresdner Werk in eine neue Liga, die Liga der «Gigafabs» auf, betonte Geschäftsführer Udo Nothelfer.

Globalfoundries war ursprünglich aus der Fertigungssparte des Chipherstellers AMD entstanden. Heute produziert das Unternehmen Chips für verschiedene Auftraggeber. AMD hält noch etwa ein Drittel der Anteile, der Rest liegt in den Händen der staatseigenen Advanced Technology Investment Company (ATIC) aus Abu Dhabi.

Schon im Januar hatte Globalfoundries eine Großinvestition für 2010 angekündigt, die nach Angaben des Unternehmens vor allem in die Entwicklung und eine höhere Effizienz in der bestehenden Fertigung fließt. Schon dies sollte die Kapazität in Dresden von rund 30 000 auf 60 000 Wafer verdoppeln. «Das reicht jetzt aber nicht mehr aus», sagte Nothelfer der Nachrichtenagentur dpa. Die derzeitige Nachfrage mache es nötig, die Kapazität noch einmal deutlich auszubauen. Die Zahl der Mitarbeiter am Standort Sachsen soll von heute gut 2600 auf etwa 3000 bis Ende 2012 ansteigen.

Das Dresdner Werk erreiche damit eine Größe, mit der selbst modernste Chip-Generationen rentabel produziert werden könnten. «Kostenmäßig sind wir damit in der Champions League», sagte Nothelfer. Nachteile gegenüber Werken in Asien sehe er nicht. Das Know-How der Mitarbeiter und die über Jahre gewachsenen Strukturen ließen sich nicht von heute auf morgen transferieren. «Dresden hat da die Nase vorn. Dem wird Rechnung getragen», betonte er.

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sprach von einem «Meilenstein» für die weitere Entwicklung des Standortes. Das Image der Region Dresden als «Silicon Saxony» hatte nach der Insolvenz des Speicherchipherstellers Qimonda 2009 Kratzer erlitten. Auch vor diesem Hintergrund scheint die Investition von Globalfoundries mehr als ein Hoffnungsschimmer. «Die Chipindustrie boomt momentan», sagte Nothelfer. Der Investor stütze sich bei seinen Plänen auf solide Zahlen und habe großes Vertrauen in den Standort Sachsen.

Wann mit den Arbeiten am Erweiterungsbau in Dresden begonnen wird, hänge davon ab, wann die deutschen Behörden und die EU-Kommission über das Beihilfepaket entscheiden, hieß es. Globalfoundries habe die übliche Investitionszulage beantragt, sagte Nothelfer. Auch in den USA will das Unternehmen seine Kapazitäten ausbauen. Im Werk im Bundesstaat New York, das derzeit erst noch gebaut wird, sollen dann 60 000 Wafer im Monat möglich sein.

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## Redaktionelle Hinweise - Hintergrund zu Globalfoundries bis 1500 - ca. 20 Zeilen


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