Godesys: Eigenständig und selbstbewusst

4. März 2004, 0:00 Uhr |

Godesys: Eigenständig und selbstbewusst. ERP-Anbieter Godesys hat sich von der GmbH in eine Aktiengesellschaft gewandelt. Zwei große Ziele hat das Unternehmen für die Zukunft: Kunden von Apertum, Bavariasoft/Szymaniak, Comet und Baan gemeinsam mit Partnern zum Wechsel auf die eigene Lösung zu bringen. Und unabhängig von Microsoft und SAP sowie den großen Plattformen .Net und J2EE zu bleiben.

Godesys: Eigenständig und selbstbewusst

Eine zweistellige Anzahl Kunden haben bereits von Apertum-Lösungen aus dem Hause Microsoft auf das ERP-Angebot »SO:Business Software« von Godesys gewechselt.

Aber nicht nur enttäuschte Apertum-Anwender sind nach Meinung von Godelef Kühl, frischgebackenem Vorstand und Unternehmensgründer der rückwirkend zum 1.1.2004 in eine AG umgewandelten Godesys, geeignet, Neukunden für »SO« zu werden.

Momentan sucht der Hersteller, der bereits mit 15 Fachhändlern arbeitet, Partner, die Tools entwickeln, um Migrationen von Bavariasoft/Szymaniak zu ermöglichen. Ein erster Reseller für dieses Umfeld ist mit der MSW bereits gewonnen.

Auch Sage KHK-Fachhändler und -Kunden entscheiden sich nicht selten zugunsten der Mainzer Godesys gegen ihren Hersteller. »Manche Produkte bieten Kunden und Resellern gleichermaßen keine Zukunft«, meint Godelef Kühl, und fügt hinzu: »Auch Comet und Baan sind Kandidaten, die sich zurzeit gut mit unserem Produkt ablösen lassen.«

Während Comet sehr alt ist, führt der stetige Besitzerwechsel von Baan bei Kunden zu Unwohlsein. An die großen Installationen will sich Kühl nicht wagen, doch hat Baan auch Mittelstandsinstallationen mit weniger als 150 Arbeitsplätzen. Das ist auch ungefähr Godesys? Kragenweite, die ihre Kernkompetenzen im Bereich zwischen 20 und 50 Anwendern sehen.

Leben in zwei Welten

Neben zukünftigen Neukunden liegt Kühl ein weiteres Thema am Herzen: Godesys? Unabhängigkeit von den ERP-Giganten Microsoft und SAP ebenso wie von den Plattformen J2EE beziehungsweise .Net.

Bewusst hat sich der Unternehmer entschieden, kein .Net-ISV zu werden wie es Konkurrent AP beispielsweise getan hat. »Wenn alle das Gleiche verkaufen, gibt es keine Möglichkeit mehr, sich zu unterscheiden. Dann kann jeder nur gleich gut oder gleich schlecht wie hundert andere sein«, gibt Kühl zu bedenken und verspricht: »Wir werden unabhängig bleiben.«

Aus dem gleichen Grund beschränkt sich Godesys auch nicht auf einen einzigen Datenbankpartner sondern setzt mit seiner Lösung sowohl auf Oracle- als auch auf SQL- und DB2 auf. Serverseitig plant Kühl, 2005 sowohl eine Linux- als auch eine J2EE-Lösung anzubieten. Auch mit .Net kann die Godesys-Software arbeiten. Auf Client-Seite will der ERP-Anbieter auf jeden Fall den Smart Client von Microsoft unterstützen, der allerdings erst für 2006 angekündigt ist. »Wir werden in beiden Welten zu Hause sein«, plant Kühl.

Mittelstands-AG mit Konzern-Aufsichtsrat

Die Besitzverhältnisse von Godesys bleiben auch in der rückwirkend zum 1.1.2004 gegründeten AG wie zuvor: Vorstand und Hauptaktionär wird Unternehmensgründer Godelef Kühl sein, wie vorher hält er 80 Prozent der Anteile. 20 Prozent hält Christian Simon, Vorstand für Technik und Entwicklung. Ein Börsengang ist nicht geplant.

5,3 Millionen Euro hat der ERP-Anbieter im vergangenen Jahr umgesetzt, 500 Installationen seiner Lösung »S0:Business Software« existieren in Deutschland. »Natürlich möchten wir mittelfristig die 10-Millionen-Euro-Grenze überspringen, da muss der Markt aber mitspielen. Einen genauen Zeitpunkt anzugeben, wäre unseriös«, meint Kühl.

Als designierten Aufsichtsratsvorsitzenden konnte Kühl Hans Hermann Caffier gewinnen. Der 55-Jährige leitete unter anderem das Mittelstandsgeschäft bei IBM und war bis zum Sommer 2003 Mitglied des T-Systems-Vorstands.

__________________________________________

INFO

Godesys
Nikolaus-Kopernikus-Straße 3, D-55129 Mainz
Tel. 06131 95977-0, Fax 06131 95977-67
www.godesys.de


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+