Wie der Telegraph ausführt, spreche schon der Ortsname für eine bewusste Fälschung. So klinge »Argle« auffällig nach »Google« und seien in dem Namen gleich zwei Anagramme enthalten: »Not real G« und »Not large«.
Als mögliche Erklärung für die Fälschung wird das Schutzbedürfnis der Kartenanbieter gegen Urheberrechtsverletzungen angeführt. So ist es unter Kartographen und Navigationsanbietern üblich, kleine Fehler in das Kartenmaterial einzubauen, um mögliche unauthorisierte Kopien später leichter nachweisen zu können. Im Englischen werden die Anti-Piraterie-Fälschungen »trap streets« genannt – von der Fälschung einer ganzen Stadt wurde bisher allerdings noch nichts bekannt.
Zwar erscheint die Erklärung plausibel, eine offizielle Lösung für das Geheimnis um »Argleton« gibt es bisher aber nicht. Unterdessen verleiht die Entdeckung den Anhängern der »Bielefeld-Verschwörung« Auftrieb: Seit Mitte der 90er-Jahre versuchen sie ihre Ansicht durchzusetzen, dass es die ostwestfälische Stadt in Wirklichkeit gar nicht gibt. Mit Kartenmaterial werden sich die Bielefeld-Leugner jedenfalls in Zukunft nicht mehr überzeugen lassen.