Seitdem Google unter der Rubrik »Zeitgeist« Suchtrends veröffentlicht, hat sich die Suchmaschine als gutes Barometer für die jeweilige Themenlage erwiesen. Diesen Mechanismus will Google nun nutzen, um ein Frühwarnsystem für Grippewellen zu installieren.
In den USA versucht sich Google schon seit einiger Zeit mit dem Aufspüren von Grippe-Indikatoren. Mit Beginn des Herbst – und des »Sauwetters« - startet der Internetkonzern sein Frühwarnsystem nun auch in Deutschland.
Anhand aktueller Suchanfragen zum Thema Grippe informiert »Google Grippe Trends« nahezu in Echtzeit über die aktuelle Verbreitung der Infektionskrankheit im Bundesgebiet. Die Auswertung liefert damit deutlich aktuellere Informationen über die Ausbreitung der Influenza als herkömmliche Analysen.
"Google Grippe Trends" zeigt, wie stark sich die Influenza in Deutschland verbreitet. Die Daten basieren unter anderem auf der Häufigkeit von Suchanfragen aus einzelnen Regionen zum Thema Grippe.
Diese Daten basieren beispielsweise auf Umfragen bei Ärzten und Patienten und werden erst nach einigen Wochen veröffentlicht. Der Service ist auf www.google.org/flutrends frei zugänglich und kann für Bürger, Firmen, Behörden und Organisationen aus dem Gesundheitssektor gleichermaßen nützlich sein.
Google hat das wissenschaftliche Berechnungsmodell für »Grippe Trends« unter anderem zusammen mit dem European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) entwickelt. Zusätzlich zu aktuellen Auswertungen liefert das Frühwarnsystem auch Prognosen zu bevorstehende Grippewellen.
Möglich ist dies dank eines Modells, das anhand früherer Anfragemuster erstellt wurde. Ergänzt wird es um Daten, die öffentliche Einrichtungen zur Verfügung stellen. Die Basis bilden Suchanfragen von Usern zum Thema Grippe bei Google. Denn mit Aufkommen der Grippesaison stellen die Nutzer aus einer bestimmten Region immer wieder bestimmte Fragen.
»Google Grippe Trends ist ein innovatives Tool für die Beobachtung der Influenza-Ausbreitung. Es ergänzt die traditionellen Methoden der Überwachung durch die öffentlichen Gesundheitsbehörden und andere Organisationen«, erklärt Andrea Ammon vom ECDC. »Es hat bereits seinen Wert für die Überwachung der saisonalen und pandemischen Influenza in den USA und in anderen Ländern bewiesen.«