Google sucht nach vermissten Kindern

15. April 2008, 10:55 Uhr |
Die US-Organisation NCMEC kämpft seit 1984 für den Schutz von Kindern

Google-Mitarbeitern stehen 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für die Arbeit an eigenen Projekten zur Verfügung – was manchmal ausgesprochen praktische Folgen hat: Mit speziellen Such-Tools hilft Google nun, vermisste und missbrauchte Kinder über das Internet aufzuspüren.

Der Google-Entwickler Shumeet Baluja hat zusammen mit einigen Kollegen eine Reihe von Such-Tools entwickelt, die es der US-Organisation »National Center for Missing & Exploited Children« (NCMEC) erleichtern soll, kinderpornographisches Bild- und Videomaterial im Internet aufzuspüren. Die Ermittler des MCMEC erhoffen sich auf diese Weise, wertvolle Hinweise auf vermisste Kinder und Jugendliche zu erhalten – eine Tätigkeit, welcher der Kinderschutzverband bereits seit 1984 mit einigem Erfolg nachgeht.

»Im August 2006 trat Google der NCMEC-Initiative gegen Kinderpornographie bei und in der Folge stieß ich auf eine Reihe von Bereichen, in denen die Organisation unsere Hilfe gebrauchen konnte«, schreibt Baluja im Google-Weblog. Schließlich sei es die Kernkompetenz von Google, riesige Datenmengen – egal ob Text, Bilder oder Video – zu ordnen und zugänglich zu machen. »Also legte ich einen Gang zu und suchte nach Kollegen, die mir dabei helfen würden, Tools zu entwickeln, die für das NCMEC nützlich sind«. Dabei profitierte Baluja von einer Google-internen Regel, die es jedem Mitarbeiter erlaubt, 20 Prozent seiner Arbeitszeit für eigene Projekte zu verwenden. Das Resultat ist unter anderem ein Programm, mit dem sich kinderpornographische Darstellung in Bilddateien identifizieren lassen sowie eine Software, welche die Auswertung von Videos erleichtert.

Während Googles 20-Prozent-Regel nicht immer zu nutzbaren Ergebnissen führt, sind in diesem Fall alle Beteiligten zufrieden: »Die Arbeit für NCMEC hat es uns erlaubt, einige unserer neuesten Entwicklungen für die Bild- und Videosuche in einer realen Umgebung einzusetzen«, zeigt sich Shumeet Baluja zufrieden. Und auch NCMEC-Leiter Ernie Allen lobt die Zusammenarbeit: »Google hat uns Tools zur Verfügung gestellt, mit denen wir sowohl Missbrauch effektiver bekämpfen wie auch Kinder besser retten können«.

Diskutieren Sie dieses Thema im CRN-Forum !


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+