»Google-Bombe« gegen FPÖ-Chef
Google-zertifizierter Vollidiot
Im österreichischen Sprachraum wird ein Vollidiot gerne als »Vollkoffer« bezeichnet. Wer den Begriff diese Tage bei Google eingibt, erhält als ersten Treffer die Homepage von FPÖ-Chef HC Strache angezeigt. Bereits zum wiederholten Male ist es österreichischen Aktivisten damit gelungen, eine »Google-Bombe« zu zünden.
Ein »Vollkoffer« ist die österreichische Bezeichnung für einen Menschen mit extrem limitierten intellektuellen Fähigkeiten. Doch wer den umgangssprachlichen Ausdruck derzeit bei Google eingibt, erhält als erste Antwort keine etymologische Begriffserklärung, sondern den direkten Link auf www.hcstrache.at, die Homepage von Heinz-Christian Strache, dem Chef der österreichischen Rechtspartei FPÖ. Hintergrund der Aktion ist wohl die wichtige Wahl zum Wiener Gemeinderat am kommenden Wochenende, bei der ein erneutes Erstarken der Rechtsextremen befürchtet wird.
Österreichische Aktivisten hatten die sogenannte »Google-Bombe« bereits früher bei Personen wie Ex-US-Präsident George W. Bush und dem ehemaligen Finanzminister der Alpenrepublik Karl Heinz Grasser gezündet. Der technische Hintergrund: Eine Vielzahl von Webseiten und Blogs setzen einen Link mit dem Linktext »Vollkoffer« auf eine Webseite wie die Strache-Homepage, wonach der Linktext von Google als relevant interpretiert wird und die entsprechende Seite im Google-Ranking an die Spitze klettert. »Google-Bomben« gibt es nicht nur in Österreich. So gelangten britische Google-User zu Beginn des Irakkriegs bei Eingabe des Wortes »Liar« auf die Webseite von Premier Tony Blair und wurden Schweizer bei der Suche nach einem »jämmerlichen Waschlappen« bereits auf die Homepage des Politikers Christoph Blocher geleitet.
Fragwürdig ist nur, warum die »Google-Bomben« noch immer zünden: Bereits Anfang 2007 hatte Google laut einer offiziellen Stellungnahme mit einem Algorithmus der Masche den Kampf angesagt.
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