Google greift um sich und schluckt alles, was nicht niet und nagelfest ist. Trotz steigender Macht bleibt der Internetgigant aber weiterhin ein Teil des Systems.
Der junge Internet-Gigant Google hat eine Entwicklung hingelegt, wie kaum ein anderes Unternehmen. 1998 gegründet, überlebte die Suchmaschine temporäre Trends und platzende Blasen, nur um sich als weltweiter Marktführer mit einem derzeitigen Anteil von 70 Prozent zum Monopolisten seines Fachs zu erheben. Lediglich China schaffte, wovon wir Europäer beim Anblick personalisierter Werbeanzeigen träumen: Den Absprung mithilfe der hauseigenen Alternative Baidu. Fraglich bleibt, ob nicht auch die Volksrepublik Begriffe in die Google-Suchmaske einklackern würde, dürfte sie es denn.
Fest steht: Google hat Macht. Und wie schon Niccolò Machiavelli eindringlich erläuterte, kann Macht nicht ohne ein Quäntchen Furcht funktionieren. Zumindest bei Axel Springer-Chef Mathias Döpfner scheint es geklappt zu haben. In einem offenen Brief an Eric Schmidt, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung veröffentlichte, räumte Döpfner ein »Angst vor Google« zu haben und sich um dessen monopolistische Stellung sowie die Entstehung eines »Supra-Staats« zu sorgen.
Demnach sei Google quasi der Türsteher des Internets und entscheide absolutistisch, welche Information zum Nutzer gelangt und was eben nicht. Ganz nach dem Sonnenkönig-Motto: »L’Internet, c‘est moi«.