»L’Internet, c‘est moi«

Googles fragiles Internet-Imperium

25. April 2014, 11:52 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Der wilde Ritt der Entwicklung

Der wilde Ritt der Entwicklung

Das Internet ist nicht Google. Mag uns auf unseren Browser-Startseiten auch noch so oft das Gegenteil ins Auge springen. Und auch wenn Döpfner schon den Untergang des uns bekannten Abendlandes und damit einhergehend des freien Internets prognostiziert: Das Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View liefert keinen Content, sondern lediglich ein Gerüst. Eine Struktur bestehend aus Google, Youtube, Analytics, G-Mail und unzähligen anderen Diensten. Zugegeben, diese Aufreihung mag erschlagend wirken. Die Füllmasse kommt aber nach wie vor von all jeden Bausteinen, die seit jeher das freie Internet definieren. Und am Ende bleibt immer der Inhalt das relevante - der Nutzer Entscheider über diesen.

Dass Google trotz des augenscheinlichen Monopols ein Teil des wirtschaftlichen Systems ist, zeigen auch die aktuellen Zahlen des Unternehmens. Umsatz und Gewinn gingen nach oben, die Erwartungen der Analysten hat Mountain View dennoch enttäuscht. Prompt ging es an der Börse um rund fünf Prozent in Richtung Keller. Besonders das Geschäft mit der mobilen Werbung macht dem Konzern zu schaffen, während die Konkurrenz durch Facebook immer greifbarer wird.

Solche Schwankungen der Zahlen, sowie Googles unermüdliches Streben neue Branchen zu erschließen, verdeutlichen unter dem Strich nur, wie fragil und wie beeinflussbar das Konstrukt eines Internet-Imperiums nach wie vor ist.

Dabei hat Google die Online-Welt erst ein ganzes Stück nutzerfreundlicher und damit profitabler für Unternehmen gestaltet. Eben diese Firmen beschweren sich jetzt über die Alleinherrscher auf dem Thron. Aber es bedarf nicht zwangsläufig einer politischen Regulierung oder einer »freiwilligen Selbstbeschränkung«, wie sie Döpfner fordert. Denn das Internet ist und bleibt ein demokratisches Geschöpf, das der »Tyrannei der Masse« obliegt und auch Goliaths wie Google zu Fall bringen kann. Ebenso ist es aber Herausforderung für Unternehmen, sich auf den wilden Ritt der Entwicklung und die damit einhergehenden Ansprüche und Strömungen der Online-Welt einzulassen. Die Lösung könnte wie meist im Konsens liegen.


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