Google erhöht den Druck weiter
- Googles Kampfansage an die chinesische Zensur
- Google erhöht den Druck weiter
- China gibt sich empört

Nachdem Google bereits in der Vergangenheit mehrfach leise über die Zensurvorgaben der chinesischen Behörden gemault hatte, sich ihnen zum Wohle der Erschließung dieses riesigen Marktes aber dennoch unterworfen hatte, war der Streit im Januar eskaliert. Damals waren mehrere große US IT-Firmen und auch die Google-Accounts von chinesischen Menschenrechtsaktivisten von Hackern ausspioniert worden. Google führte diese schweren Angriffe auf seine Infrastruktur und Kunden direkt auf die Volksrepublik zurück und wirkte dadurch zunehmend gereizt. Am 12. Januar hatte man dann offiziell verkündet, sich die Zensur nicht länger gefallen lassen zu wollen und notfalls andere Auswege zu suchen.
»Es war schwer für uns, einen Weg zu finden, unser Versprechen vom Januar umzusetzen, die Zensur auf Google.cn zu beenden. Wir wollen, dass so viele Menschen wie möglich unsere Services nutzen können, auch in China. Allerdings hat die chinesische Regierung während unserer Gespräche immer wieder deutlich gemacht, dass eine Selbstzensur unserer Seite eine nicht verhandelbare rechtliche Grundvoraussetzung für den Zugang zu diesem Markt ist.«, so Drummond. Diese Zensur weiter zu tolerieren sei für Google jedoch nicht tragbar, auch im Sinne der chinesischen Bevölkerung, wie er betont: »Wir glauben daher, dass unser neuer Anlauf eine unzensierte Suche in vereinfachtem Chinesisch über Google.com.hk anzubieten die sinnvollste Lösung für diese Probleme ist, vor die wir gestellt wurden – dieser Weg ist völlig legal und wird für die Menschen in China den Zugang zu Informationen wesentlich verbessern.
Die nun getroffene Entscheidung einer totalen Umgehung der Zensurvorgaben der Volksrepublik über Hongkong scheint dennoch auch bei Google erst relativ kurzfristig gefallen zu sein – offenbar hoffte man bis zuletzt auf ein Entgegenkommen der chinesischen Regierung gehofft. Dafür spricht auch, dass sich Google dafür entschuldigt, dass die Serverkapazitäten in Hongkong den neuen Anforderungen noch nicht angepasst werden konnten, und es daher zu leichten Verzögerungen bei der Nutzung kommen könne.