Die Stadtwerke Sindelfingen und Böblingen haben im Neubaugebiet »Flugfeld Sindelfingen/Böblingen« das modernste Glasfasernetz Deutschlands in Betrieb genommen. Es beruht auf GPON (Gigabit-Passive-Optical-Network). Die Netztechnik lieferte Alcatel-Lucent.
Mit dem neuen Glasfasernetz erhalten private und gewerbliche Mieter des Neubaugebiets superschnelles Internet, Telefon und Fernsehen über eine einzige Glasfaser-Leitung. Sie reicht bis in die jeweiligen Wohnungen beziehungsweise Gewerberäume, Stichwort Fiber-to-the-Home (FTTH).
Die Komponenten stammen von Alcatel-Lucent. Der Netzausrüster installierte in Flugfeld Böblingen/Sindelfingen seine Triple-Play-Service-Delivery-Architecture (TPSDA), eine durchgehend auf IP basierende Multiservice-Netzwerkinfrastruktur. Mit ihr können Stadtwerke ihren Kunden personalisierte Multimediadienste anbieten.
Die Lösung von Alcatel-Lucent basiert auf einem passiven Glasfasernetz (GPON). Es ist so angelegt, dass unterschiedliche Service-Provider darauf ihre Dienste anbieten können. So kann der Nutzer am Fernseher oder PC aus einer Auswahl unterschiedlicher Dienste und Anwendungen von unterschiedlichen Anbietern diejenigen auswählen, die er verwenden möchte. Die Abrechnung erfolgt separat für jeden Service. Dieses Modell heißt »Open Access«.
Für die Erschließung des Neubaugebiets liefert Alcatel-Lucent unter anderem das GPON-System »7342 Intelligent Services Access Manager Fiber-to-the-User« (ISAM FTTU), außerdem Metro-Ethernet-Technik wie den 7450-Ethernet-Service-Switch und ein optisches Übertragungssystem, mit dem sich Fernsehsignale in die Glasfaser einspeisen lassen (Radio Frequency Overlay). Zudem übernimmt Alcatel-Lucent die Wartung und das Ersatzteilmanagement.
Das in Sindelfingen praktizierte Open-Access-Modell zeigt, wie sich Breitbandanschlüsse auf Basis von Glasfasern wirtschaftlich einsetzen lassen. Die Stadtwerke haben bei der ohnehin notwendigen Erschließung des Neubaugebiets die Glasfaserleitungen mit verlegt. Sie sind daher Eigentümer der Telekommunikationsinfrastruktur.
Die Dienste für das Netz liefert der Regionetzbetreiber VSE Net, der das Netz auch betreibt. Auf Basis solcher Glasfaser-Infrastrukturen sind die Versorger in der Lage, zusätzliche Dienste anzubieten. Das können Gebäudemanagement oder Dienste zur Energieeinsparung sein, etwa Smart Metering (automatische und regelmäßige Erfassung von Zählerständen), aber auch Sicherheitssysteme.