Green-IT der etwas anderen Art versucht Dell künftig bei seinen Inspiron-Mini-Netbooks umzusetzen: Statt Pappe und Plastik setzt man bei der Verpackung auf Bambus. Konkurrent Asus geht noch einen Schritt weiter und verbaut Bambus auch in einem Notebook-Gehäuse.
Nicht nur die IT-Geräte selbst können grüner werden, auch die Verpackungen mit Kunststoffen, Folien und Pappe bieten meist noch erhebliches Verbesserungspotential. Der Computerhersteller Dell will sich dieses Problems jetzt annehmen und nach eigenem Bekunden als »erster IT-Hersteller« der Welt bei Verpackungen großflächig auf den schnell nachwachsenden Rohstoff Bambus setzen. Dell verwendet den Bambus dabei statt Schaumstoff, Schutzfolie und Wellpappe zur Polsterung der Geräte. Auch der Karton der Umverpackung ist zumindest zu 25 Prozent aus Recycling-Material gefertigt. Zunächst werden die Netbooks Dell Inspiron Mini 10 und Mini 10v mit den neuen umweltschonenden Verpackungen ausgeliefert, im nächsten Jahr sollen dann weitere Produktverpackungen auf die neue Methode umgestellt werden.
Bambus eignet sich noch besser als Papier und Pappe aus Holz, da die Bambuspflanzen bis zu 60 cm pro Tag wachsen und somit bereits nach drei bis sieben Jahren geerntet werden können. Bei Hartholz dauert die Wachstumsphase bis zur Ernte mit 15 bis 20 Jahren deutlich länger. Dennoch ist das Material zugleich sehr robust: Bambus hat eine Zugfestigkeit, die beinahe an die von Stahl heranreicht.
Diese Politur seinen Green-IT-Bestrebungen hat Dell auch bitter nötig, wenn man den aktuellen »Guide to Greener Electronics« von Greenpeace betrachtet, der den Einsatz von giftigen Chemikalien, die Recyclingbestrebungen und die Klimaschutzpolitik (CO2-Ausstoß) der 18 größten Computer- und Elektronikhersteller bewertet. Hier fiel Dell im Vergleich zum Juli einige Plätze zurück und befindet sich jetzt nur noch im unteren Mittelfeld: