Virtualisierung ist nicht gleich Energieeffizienz
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Hinsichtlich der Einführung von Virtualisierungstechnologien gilt es, neben Faktoren wie Wärmeentwicklung, vor allem auf die Auslastung der Hardware zu achten. Die Gretchenfrage lautet: Wie muss eine Maschine ausgelastet werden und welcher Energieverbrauch ergibt sich daraus? Anders ausgedrückt: Eine Auslastung von 70 Prozent benötigt mehr Energie, als eine Maschine, die mit 30 Prozent ihrer Möglichkeiten arbeitet. Die Konsolidierung von fünf Maschinen in einem System wiederum drückt den Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung erheblich. Hier muss exakt kalkuliert werden.
Ähnliche Überlegungen gelten für die Verkabelung der IT-Struktur. Obwohl heute vornehmlich Lichtwellenleiter bei der Verkabelung neuer Rechenzentren zum Einsatz kommen, müssen auch diesbezüglich exakte Informationen über die existierende Verkabelungsstruktur zugrunde liegen. Denn oft stecken in den Unterböden historisch gewachsener Rechenzentren Verkabelungen, die sich aus Platzgründen nicht ohne weiteres austauschen lassen. Häufig wurden im Laufe der Jahre neue Kupferkabel in den Unterboden eingezogen, ohne dass veraltete Leitungen zuvor entfernt wurden. Gleichzeitig sorgen die vollen Kabelschächte für zusätzliche Probleme bei der Kühlung – vor allem bei Doppelbodenkonstruktionen, in denen dadurch die Luftzirkulation gehemmt wird. Hinzu kommt, dass eine Umstellung auf Lichtwellenleiter sauber geführte Trassen und dadurch verbundene Biegeradien voraussetzt. Dies erschwert in erster Linie bei schlecht dokumentierten IT-Verhältnissen die Umstellung auf moderne Verkabelungsstrukturen.