Kosteneffizienz und Umweltschutz in der Praxis
- Green-IT trotz Rotstift
- Kosteneffizienz und Umweltschutz in der Praxis
- Virtualisierung ist nicht gleich Energieeffizienz
- Energieeffizienz: Ein ewiges Kapitel
Dreh- und Angelpunkt eines Engagements zugunsten energieeffizienter IT-Umgebungen bildet in der Regel eine systematische Inventur des vorhandenen Equipments, des aktuellen Stromverbrauchs und der Wärmeentwicklung im Rechenzentrum. Wichtig hierbei: Berechnungen sollten auf Werten des gesamten Unternehmens basieren und nicht ausschließlich die IT berücksichtigen. Oft steckt in anderen Unternehmensbereichen Potenzial für Einsparungen, das sich erst mit Hilfe des Rechenzentrums sichtbar machen lässt. Im Rahmen dieser Bestandsaufnahme sollte der CO2-Ausstoß der unterschiedlichen Unternehmensbereiche gemessen und konkrete Maßnahmen zur Reduktion definiert werden. Doch auch nach der Implementierung entsprechender Technologien gehört das permanente Monitoring der CO2-Werte zu den Standardpflichten des IT-Managements.
Erst nach dieser Bestandsaufnahme kann eine Entwicklung neuer Konzepte zur Konsolidierung und Virtualisierung der IT-Infrastruktur erfolgen. Dazu gehört es, die auf dem Markt erhältliche Hardware zu evaluieren. Etliche Hersteller stellen mittlerweile Prozessoren mit energieeffizientem Verbrauch zur Verfügung, gleiches gilt für Anbieter von Arbeitsspeicher. Darüber hinaus sollten Lüfter, Netzteile und vor allem Unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) auf ihren Energieverbrauch in die Berechnungen mit einbezogen werden.
Im Rahmen der Modernisierung kommt der richtigen Kühlung des Rechenzentrums eine doppelte – und, physikalisch betrachtet, fast widersprüchliche – Bedeutung zu: Einerseits sollten Klimageräte für eine möglichst effiziente Kühlung sorgen, andererseits aber dürfen sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Gleichzeitig aber steigen die Anforderungen an die Klimatisierung durch hohe Leistungsdichten mit modernen Blade-Server-Technologien sowie durch räumlich eng positionierte Server-Racks. Zur Lösung dieser Probleme haben sich in den vergangenen Jahren Klimakonzepte per Wasserkühlung direkt am Rack oder sogar an den Prozessoren etabliert. Zu den weiteren Möglichkeiten energieeffizienter Rechenzentrumsstrategien gehört die Nutzung der Abwärme. Das Prinzip: IT-Verantwortliche evaluieren, ob sich die Abwärme der Systeme sinnvoll für andere Zwecke verwenden lässt – etwa für die Aufbereitung von Warmwasser, für die Beheizung von Büroräumen im Winter oder aber per Einspeisung in öffentliche Fernwärmenetze.