Neben einigem Licht, gibt es auch in der aktuellen Ausgabe des Greenpeace-Guides viel Schatten. So haben Samsung, Dell, Lenovo und LGE ihre Versprechen zum Verzicht auf Giftstoffe nicht halten können und wurden dafür von der Umweltorganisation mit Strafpunkten bedacht. Vor allem Samsung fiel deutlich vom zweiten auf den siebten Platz. Der Hersteller wollte bis Januar 2010 sämtliche BFRs aus seinen Produkten verbannen, konnte das aber nur bei seinen aktuellsten Modellen umsetzen. Als neues Stichdatum nennen die Koreaner nun den Beginn des nächsten Jahres. Als weiteres schwarzes Schaf präsentiert sich erneut Nintendo, das seit seiner Aufnahme in das Öko-Ranking am Ende der Skala vor sich hindümpelt.
Das schlechtere Abschneiden einiger Hersteller ist allerdings nicht immer selbstverschuldet: Greenpeace hat für die neue Ausgabe des Guide to Greener Electronics seine Bewertungsskala angehoben. Die Umweltorganisation erwartet unter anderem von den Elektroherstellern, dass sie sich aktiv für ein Verbot giftiger Substanzen im Rahmen einer neuen EU-Richtlinie einsetzen.
»Die Hersteller sollten sich für ein gesetzliches Verbot einsetzen um so sicherzustellen, dass PVC und BFRs aus sämtlichen Elektroprodukten verschwinden«, erklärt Kruszewska. »Sony Ericsson und Apple unterstützen derartige Bestrebungen bereits, doch viele andere Herstelle wie HP, Dell und Acer haben sich hier bisher still verhalten.« Für das neue Jahr fordert die Greenpeace-Mitarbeiterin, dass sich giftfreie Produkte als Standard etablieren. »Ein positives Signal ist hier, dass sich auch in unserem Ranking nicht berücksichtige IT-Hersteller wie etwa Cisco immer mehr um eine Eliminierung giftiger Substanzen bermühen.«