Großaktionär Peer Blumenschein steigt bei Softline aus

12. April 2006, 10:11 Uhr | Samba Schulte
»Die Geschäftsführung glaubt an eine langfristige, positive Aufwärtsentwicklung« Lars Schneider, Alleinvorstand der Softline AG

Großaktionär Peer Blumenschein steigt bei Softline aus. Firmengründer und Aufsichtsratmitglied Peer Blumenschein zieht sich als Großaktionär aus der Softline AG zurück. Blumenschein hält, nachdem er einen Großteil seiner Aktien außerbörslich verkauft hat, aktuell noch 1,1 Prozent am Software-Distributionsunternehmen. Kein gutes Zeichen für die Gruppe, die sich in einer finanziell angespannten Situation befindet.

Großaktionär Peer Blumenschein steigt bei Softline aus

Man habe diesen Rückzug Blumenscheins so nicht erwartet, auch wenn der Firmengründer bereits seit einem Jahr immer wieder Aktien veräußerte. Am 7. April teilte Blumenschein, immer noch Mitglied des Softline-Aufsichtsrats, dem Unternehmen mit, dass er nach außerbörslichen Verkäufen aktuell nur noch 113.440 Stammaktien der Softline AG hält. Allein seit Jahresbeginn hat Blumenschein laut Softline 1,4 Millionen Aktien verkauft. Der Rückzug des Firmengründers sei natürlich kein gutes Zeichen, räumt die Firma ein, zumal man sich in einer finanziell angespannten Situation befinde. Die Gruppe erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2005/2006 (endet am 30.06) einen Verlust von 1,6 Millionen Euro.   Die Käufer sind dem Unternehmen nicht bekannt. Aber die Tatsache, dass keiner der Käufer die Fünf-Prozent-Schwelle überschritten hat, deutet Softline als positives Zeichen, schließlich könne sich die Gesellschaft nun auf eine breite Aktionärsbasis stützen. Deshalb habe der Ausstieg des Großaktionärs auch keinerlei Auswirkung auf den eingeschlagenen Weg. Softline plant unter anderem, das Endkundengeschäft weiter zurückzufahren, das Distributionsgeschäft verstärkt auf Value add Distribution auszurichten und sich darüber hinaus an Technologieunternehmen zu beteiligen. Andererseits sei man auch für Investoren offen. Sowohl in punkto Beteiligen, als auch Investoren, verliefen die zuletzt geführten Gespräche jedoch ergebnislos. Vorstand Lars Schneider erwägt eine Erweiterung seiner privaten Beteiligung von zwei Prozent am Unternehmen: »Ich möchte den Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Aktionären signalisieren, dass die Geschäftsführung an eine Aufwärtsentwicklung glaubt«.     


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+