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Grüne Supply Chains: virtuelle Bazare und Champignonzucht im LKW

Das Bestreben nach nachhaltiger Unternehmensführung führt weltweit zu enormen Veränderungen im Supply Chain Management. Steigende Energiekosten zwingen die Unternehmen mittlerweile dazu, diesen Ansatz ernst zu nehmen und echte Kosten- und Wettbewerbsvorteile aus grünen Initiativen zu ziehen.

Autor:Lars Bube • 12.10.2008 • ca. 0:55 Min

Im Bereich Supply Chain Management gibt es derzeit eine Vielzahl neuer Strategien, mit deren Hilfe Unternehmen sich einen grünen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen, so eine Studie von Oracle. Der Haupttrend geht dabei jedoch allseits klar in Richtung verstärkter Zusammenarbeit und Regionalisierung. So soll es bei der Zusammenarbeit künftig vermehrt gemeinsame Liefernetzwerke geben, um halb leere LKWs und mehrere Lieferfahrten zum selben Empfänger zu vermeiden. Ein weiterer Trend findet online statt: In so genannten virtuellen Basaren (virtual Bazaars) treffen sich Anbieter von Nischenprodukten, um ihre Produkte gemeinsam zu verkaufen. Zudem entstehen bereits Firmen, deren Geschäftsmodell einzig darin besteht, für ihre Kunden den gesamten Produktlebenszyklus zu überwachen und zu verwalten – von der Produktentwicklung bis zur Auslieferung.

Immer häufiger geben Unternehmen in ihrer Zielsetzung bereits der Umweltverträglichkeit den Vorzug vor reiner Geschwindigkeit. Das bedeutet, es werden wieder mehr Güter auf der Schiene oder per Schiff transportiert. Darüber hinaus werden in Zeiten sinkender Produktions- und steigender Transportkosten lange Transportwege mehr und mehr vermieden und es folgt eine Rückbesinnung auf lokale Produktionsstätten. Einen weiteren Trend sehen die Forscher darin, dass künftig praktisch rückwärts geplant wird – also vom Kunden her gesehen. Ein weiterer radikaler Ansatz ist die Idee, den Transport selbst zur Produkterzeugung zu nutzen – so ist es bereits gelungen, Champignons auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort zu züchten.