Hansenet angeblich vor Jobkahlschlag
Im hart umkämpften DSL-Markt verliert der zum Verkauf stehende Telekommunikationsanbieter Hansenet an Kunden. Bei dem Hamburger Unternehmen dürften bald Kündigungen in großer Zahl anstehen.

Beim Hamburger DSL-Anbieter Hansenet sind offenbar die Hälfte der Jobs der Gefahr. Das berichtet die Tageszeitung »Die Welt« unter Berufung auf »unternehmensnahe Kreise«. Der Zeitung zufolge weist die vor allem für ihre Privatkundenmarke »Alice« bekannte Hansenet im Verhältnis zum erzielten Umsatz erhebliche Überkapazitäten auf. Sie verliert seit Anfang des Jahres im DSL-Markt an Boden. Hansenet beschäftigt rund 2300 Mitarbeiter, davon 1300 in der Konzernzentrale in Hamburg.
Nach neusten Zahlen kämpft Hansenet mit rückläufigen Kundenzahlen. Die Tochter des angeschlagenen italienischen Konzerns Telecom Italia zählte im Juni 2,28 Millionen DSL-Anschlüsse. Das sind drei Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Nutzer des Alice-Komplettpakets mit Festnetz und Internet stieg dagegen auf 1,87 Millionen. Der Umsatz ist im ersten Halbjahr 2009 um fünf Prozent auf 568,7 Millionen Euro zurückgegangen. Beim Gewinn allerdings konnte Hansenet um immerhin sechs Prozent zulegen und hat unter dem Strich ein Plus von 122,5 Millionen Euro erwirtschaftet.
Hansenet-Verkauf noch in diesem Jahr
In der zweiten Jahreshälfte plant der krisengebeutelte Telekommunikationskonzern Telecom Italia den Verkauf von mehreren Geschäftsbereichen, um seine Schulden zu reduzieren - darunter auch den von Hansenet. Als aussichtsreichster Kandidat für den DSL-Spezialisten gilt der spanische Telekom-Konzern Telefonica, der in Deutschland vor allem durch seine Tochter O2 bekannt ist. Aber auch Vodafone werden Chancen eingeräumt. Zum Verkauf steht bei Telecom Italia auch die Kabel-Sparte Sparkle.
Mit freundlicher Genehmigung von Computer Reseller News