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Funktechniken: Wimax

Hersteller wollen Wimax-Patente zusammenlegen

Sechs Firmen, die Technologien im Bereich Wimax entwickelt haben, wollen ihre Patente in einen Pool einbringen. Damit soll es für Interessenten einfacher werden, Lizenzen zu erwerben.

Autor:Bernd Reder • 9.6.2008 • ca. 1:15 Min

Intel hat Bausteine für Wimax-Systemeentwickelt, darunter Connection 2250.
Mobilfunktechniken im Vergleich: Hinter 3.9G / Super 3G verbirgt sich Long Term Evolution (Quelle: NTT Docomo).
Mobilfunktechniken im Vergleich: Hinter 3.9G / Super 3G verbirgt sich Long Term Evolution (Quelle: NTT Docomo).

Nach einem Bericht des Wall Street Journal beabsichtigen die Wimax-Spezialisten, eine Open Patent Alliance aus der Taufe zu heben. Gründungsmitglieder sind Alcatel-Lucent, Cisco Systems, Intel, Samsung Electronics sowie die Service-Provider Clearwire und Sprint Nextel.

Die Open Patent Alliance will Herstellern von Handys und mobilen Rechnern Wimax-Patente zu moderaten Kosten zugänglich machen. Dies soll die Verbreitung der Technik fördern.

Als Negativbeispiel wird der UMTS-Markt angeführt. Dort summieren sich Lizenzgebühren, die an Firmen wie Qualcomm, Nokia oder Ericsson abzuführen sind, auf bis zu 25 Prozent des Verkaufspreises von Mobiltelefonen.

Laut Wall Street Journal sieht sich die Open Patent Alliance mit mehreren Problemen konfrontiert. So haben wichtige Wimax-Protagonisten wie Qualcomm und Motorola offen gelassen, ob sie der Vereinigung beitreten.

Konkurrenz durch Long Term Evolution

Hinzu kommt, dass mit Long Term Evolution (LTE) derzeit ein Nachfolge-Standard von UMTS entwickelt wird. Mobilfunk-Service-Provider werden LTE voraussichtlich ab 2010 implementieren. LTE ist ein Konkurrent von Wimax. In Tests wurden mit Long-Term-Evolution-Geräten Datenraten von bis zu 250 MBit/s beim Herunterladen von Daten erzielt.

Sean Maloney, Verkaufs- und Marketingchef von Intel, hat mittlerweile den Vorschlag gemacht, Wimax und LTE zusammenzuführen. Der Manager warnte auf der IT-Messe Computex in Taiwan vor einem ähnlichen Kampf wie zwischen den Videoformaten HD-DVD und Blu-Ray.

Derzeit hat LTE bei den Datenraten die Nase vorn, denn Wimax unterstützt maximal 108 MBit/s. In der Praxis bieten Services bis zu 46 MBit/s beim Download und etwa 4 MBit/s beim Versenden von Informationen.

Dennoch sind beide Verfahren ähnlich. So verwenden beide mit Orthogonal-Frequency-Division-Multiplexing (OFDM) dasselbe Modulationsverfahren.

Das spiegelt sich auch in den Komponenten wider, die in LTE- und Wimax-Systemen verwendet werden. Motorola etwa verwendet 85 Prozent der Techniken, die für Wimax entwickelt wurden, auch bei LTE.