Zum Inhalt springen
Russen durchsuchen Büro des Herstellers

Hewlett-Packard unter Korruptionsverdacht

Hewlett-Packard muss sich gegen Schmiergeldvorwürfe wehren. Ermittler durchsuchten deswegen die Moskauer Niederlassung des weltgrößten PC-Herstellers. Den Antrag stellte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden.

Autor:Markus Reuter • 16.4.2010 • ca. 0:45 Min

Die HP-Webseite auf russisch

Es bestehe der Verdacht, dass für einen Auftrag von HP aus Russland etwa 8 Millionen Euro Bestechung gezahlt worden seien, sagte ein Sprecher der sächsischen Behörde am Donnerstag. Der Vertrag über Computertechnik und -service mit einem Gesamtvolumen von 35 Mio. Euro war nach Angaben der Ermittler im Jahr 2000 geschlossen und bis 2007 abgewickelt worden. Dabei lieferte HP Rechner und Software an das Büro der Moskauer Generalstaatsanwaltschaft. Die Dresdener verfolgen bislang neun Beschuldigte, darunter frühere HP-Mitarbeiter, wegen des Verdachts der Untreue, der Steuerhinterziehung und der Bestechung ausländischer Amtsträger.

HP sei nach der Buchprüfung einer kleinen Firma in Sachsen ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Es seien Geldtransfers ohne Gegenleistung aufgefallen. In der Folge seien die Behörden auf ein internationales Geflecht von Geldströmen gestoßen. Eine erste Durchsuchung bei dem Hersteller an der deutschen Niederlassung in Böblingen und in München hatte es bereits Anfang Dezember gegeben. Die Generalstaatsanwaltschaft warte nun auf die Unterlagen aus Moskau, um sie auszuwerten.

HP bestätigte lediglich, dass es eine Untersuchung gebe. Es handele sich dabei aber um Mitarbeiter, die das Unternehmen mittlerweile verlassen hätten.