Hey Joe: Nicht soviel aufregen!
Hey Joe: Nicht soviel aufregen!. Dass unsere Produkte super sind, ist ja allgemein bekannt. Schließlich sind wir nicht umsonst der führende Scherenhubtischhersteller. Meine Wenigkeit, Joe Meier ? ich habe das Vergnügen, in diesem Unternehmen Sachbearbeiter im Controlling zu sein. ...
Hey Joe: Nicht soviel aufregen!
Dass unsere Produkte super sind, ist ja allgemein bekannt. Schließlich sind wir nicht umsonst der führende Scherenhubtischhersteller. Meine Wenigkeit, Joe Meier ? ich habe das Vergnügen, in diesem Unternehmen Sachbearbeiter im Controlling zu sein. Nun gut, ab und an kommt es schon mal vor, dass es nicht gerade ein Vergnügen ist. Sprich, es gibt wie überall, so auch bei uns manchmal Ärger. Wie letzte Woche. Gott sei Dank hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst. Aber der Reihe nach.
Die Stiftung Hutite (steht für Hubtischtest) hat uns mit dem Prädikat »Sehr gut« ausgezeichnet. Allerdings ? Vorschriften sind allgegenwärtig ? dürften wir erst ab 1. April damit werben. Dies wiederum hat sich aber offensichtlich nicht im ganzen Unternehmen rumgesprochen. Tatjana, unsere Chef-Werbegraphikerin, hat das Logo »Sehr gut« in einen Prospekt eingebaut, und dieser ist in Umlauf gekommen. Gleich mehrere Leute aus meinem Bekanntenkreis haben mir darob gratuliert, obwohl ich mit so einer Produktauszeichnung am allerwenigsten zu tun habe. Drum habe ich die Glückwünsche auch an unseren Chef weitergegeben. Der ist blass geworden und hat mir das mit dem Non Disclosure Agreement erklärt. Au Backe! »Wie kommt das Logo da rein?«, fragte er mich verzweifelt. »Keine Ahnung, da müssen wir Tatjana fragen«, antwortete ich ratlos.
Tatjana war sich ganz sicher. »Ich hab ne Mail bekommen, in der stand, dass das Logo in den Prospekt rein soll. Ich weiß bloß nicht mehr wann und von wem.«
Also, ich glaubte Tatjana voll und ganz. Sie ist superkorrekt und äußerst zuverlässig. »Schau doch mal bei deinen Mails nach, ob du sie nicht vielleicht doch findest, oder schau im Mailarchiv nach«, riet ich ihr.
Das hätte ich besser nicht getan, weil jetzt ging der Zirkus erst richtig los. Ins Mailarchiv kam sie nicht rein. »Da muss der Admin her, sofort«, forderte ich und machte mich auf die Suche, denn telefonisch war er nicht zu erreichen. Kaum war ich dreimal durch die ganze Firma gerast (Sport ist einer neuen Studie zufolge unerlässlich!), kam er mir auch schon entgegen. »Keine Zeit, keine Zeit, Joe!«, wimmelte er mich ab, »Ich muss den Server richten«, und weg war er. Was blieb mir als Poweruser anderes übrig, als mich selbst um Tatjanas Mailarchiv zu kümmern. Vergeblich. Auch dort war keine Mail, die etwas über das Hutite-Logo aussagte. Mittlerweile gab der Chef Entwarnung. Das Ganze wird keine Folgen haben. Uff!
Manchmal frage ich mich, ob ich das bis zum 67. Lebensjahr aushalte. Aber dann denke ich mir wieder: Was solls? In wenigen Milliarden Jahren geht selbst die Sonne in Rente. Dann ist eh alles egal. Also nicht soviel aufregen! Schadet nur der Gesundheit….