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Hey Joe: Sammeln ist in

Hey Joe: Sammeln ist in. Was Menschen gerne tun, womit sie sich in ihrer Freizeit mit Vorliebe beschäftigen, das nennt man heutzutage neuhochdeutsch Hobby. Es gibt eine unendliche Vielzahl von Hobbys.

Autor:Redaktion connect-professional • 26.1.2005 • ca. 1:35 Min

Hey Joe: Sammeln ist in

An erster Stelle stehen dabei hierzulande ? was angesichts der Debatten um Gesundheitsreformen und Krankenkassenbeiträge erstaunt ? sportliche Aktivitäten. Auch Musik nimmt, aktiv wie passiv, einen großen Raum ein. Erstaunlicherweise wird nach wie vor hobbymäßig viel gesammelt. Vielleicht hat sich ja die Erkenntnis noch nicht durchgesetzt, dass Sammelobjekte, so man sie dereinst wieder loswerden will, in der Regel schwer an den Mann zu bringen sind. Und nur ganz selten mit Gewinn. Trotz ebay und anderer Internettigkeiten.
Ein großes Hobby bei uns im Land der Dichter und Denker ? so hat man früher, mit Ausnahme von 12 Jahren, als man vom Land der Richter und Henker sprach, Deutschland genannt ? ein großes Hobby ist Schreiben geworden. Auch bei uns, beim führenden Scherenhubtischhersteller, wo ich, Joe Meier, Sachbearbeiter im Controlling bin, gibt es einen Kollegen, der dieses Hobby ausübt. »Hey Joe«, fragte er mich (er ist unser Business Developer), »was machst du denn am Sonntag?« »Ich weiß noch nicht, wieso?«  »In der Kneipe am Bonner-Platz ist um 20 Uhr eine Dichterlesung. Da werden Texte von mir vorgetragen«, antwortete er leicht verlegen. »Es geht rund ums Thema Getränke«, fügte er noch an, vermutlich in der Hoffnung, mein Interesse endgültig zu wecken. So falsch war diese Überlegung nicht und weil meine Hobbys (Musik und Motorrad) mich zu diesem Zeitpunkt nicht in Anspruch nahmen, machte ich mich auf den Weg in besagte Kneipe.
Was soll ich sagen? Der Abend war toll, die Stimmung in der rappelvollen Bude grandios, die Texte meines Kollegen super. Sie haben mich an Zeiten erinnert, in denen ich noch nicht so auf meine Gesundheit achtete: ergo bibamus ? deshalb lasst uns einen heben. Am meisten beeindruckt aber hat mich ein Aufruf am Ende der Dichterlesung. Da der Eintritt ja frei war, wurde gebeten, in einen herumgereichten Sektkübel etwas für die Opfer der Flutkatastrophe zu legen. Natürlich habe auch ich der Bitte entsprochen. Sammeln ist ja doch in!
Apropos, wie steht?s mit Ihnen, liebe Leser? Man muss Spenden ja nicht gleich zu seinem Hobby machen. Aber in diesem tragischen Fall: Geben Sie ihrem Herzen (ihrem Geldbeutel) doch bitte einen Stoß!