Hintergrundwissen: Die Methode des »Fallbasierten Schließens«
Hintergrundwissen: Die Methode des »Fallbasierten Schließens«. Die Methode des Fallbasierten Schließens ist ein maschinelles Lernverfahren zur Problemlösung durch Analogieschluss.
Hintergrundwissen: Die Methode des »Fallbasierten Schließens«
Das zentrale Element eines solchen Systems ist eine Datenbasis (Falldatenbank), in der bereits gelöste Probleme als Fall gespeichert sind. Ein solcher Fall besteht mindestens aus einer Problembeschreibung und einer zugehörigen Problemlösung. Die Aufgabe besteht nun darin, zur Lösung eines gegebenen Problems die Lösung eines ähnlichen und früher bereits gelösten Problems heranzuziehen. Damit ahmt man eine menschliche Verhaltensweise nach: Vor ein neues Problem gestellt, erinnert sich der Mensch oft an eine vergleichbare Situation, die er in der Vergangenheit erlebt hat, und versucht, die aktuelle Aufgabe ähnlich zu meistern.
Die Methode des Fallorientierten Schließens hat sich bisher in Anwendungssystemen für den Kundendienst bewährt, wo man sie beispielsweise zur Diagnose und Therapie von Kundenproblemen nutzt. Ebenfalls kommt sie in (Produkt-)Beratungssystemen zum Einsatz, beispielsweise im E-Commerce, sowie zur Klassifikation von Texten. Als vorteilhaft gilt, dass die Methode auch bei schlecht strukturierten und unvollständig beschriebenen Problemen angewendet werden kann. Im Gegensatz zu ähnlichen Konzepten genügt anfänglich schon eine vergleichsweise kleine Sammlung von Referenzfällen, die durch die Arbeit mit dem Deduktions-System nach und nach anwächst. Auch in Anwendungsdomänen, deren genaue Wirkungszusammenhänge nicht vollständig bekannt sind, eignet sich die Methode der Analogie-Schlüsse.
Aber wie immer, wenn man mit Analogien arbeitet, ist darauf zu achten, dass die vom System generierten Lösungsvorschläge dem vorliegenden Problem adäquat sind. Es ist also beispielsweise zu prüfen, ob die Voraussetzungen, auf denen die Lösung in der Fallbasis beruhte, immer noch erfüllt sind.