HOH setzt auf textile Konvergenz
Home of Hardware (HOH) ist eigentlich viel mehr als ein klassischer Internet-Shop für IT- und TK-Produkte. Wenn es um die Ausweitung des Sortiments oder um die räumliche Expansion geht, ist Firmengründer Martin Wild um kein Konzept verlegen.
- HOH setzt auf textile Konvergenz
- Generaldistributor in Sachen Wearable Electronics
Im Internet ist die »Expansion« denkbar einfach: Vor kurzem hat Martin Wild, Gründer und Geschäftsführer des Etailers Home of Hardware, einen weiteren Shop eröffnet. Freespeak.de ist eine Anlaufstelle für Kunden, die Headsets und entsprechendes Zubehör suchen. Eine kostenlose Hotline steht für Anfragen zur Verfügung. Eine Serviceleistung, mit der sowohl diese als auch die HOH-Website sich von der Konkurrenz abzuheben versucht. Wild setzt aber auch außerhalb des Internets auf neue Absatzkanäle. So hat er im Frühjahr, zwar nicht in bester Innenstadtlage, aber immerhin in Westendorf bei Augsburg, einen Lagershop eröffnet, in dem Kunden von Montag bis Samstag einkaufen können.
Auf die Kunden in der Region ist der Etailer HOH zwar nicht angewiesen, doch Schwaben – in diesem Fall auch die bayerischen Schwaben – sind ja bekanntlich so sparsam, dass sie auch gerne viele Kilometer weit fahren, um Lieferkosten zu sparen. Dieses Zusatzgeschäft will sich Wild nicht entgehen lassen. Andere dagegen bestellen online, und nach Angaben von Wild läuft gerade zur Weihnachtszeit das Geschäft bei HOH auf Hochtouren. Die 39 Mitarbeiter wickeln derzeit über 9.000 Bestellungen monatlich ab. Dieses Jahr dürfte HOH den vorjährigen Umsatz von 30,7 Millionen Euro um mehr als die Hälfte steigern.
Neben Espressomaschinen und »Gastprodukten« wie Laminiergeräten weitet HOH das Produktportfolio nach und nach aus. Neuerdings auch um so genannten »Wearable Electronics«. Das sind hochwertige Textilien, deren Innenfutter viel Technik birgt. IT und UE sind ja längst keine getrennten Welten mehr. Was liegt da näher, als zeitgemäße Unterhaltungselektronik in Jacken, Rucksäcke oder Laufschuhe zu bringen. Der Klassiker unter den so genannten »Wearable Electronics « ist die Jacke mit integrierten Anschlüssen für MP3- Player und Handy. Der Apple Ipod oder jeder beliebige MP3- Player wird in die Brusttasche gesteckt und über die auf dem linken Ärmel angebrachten Sensoren gesteuert. Das integrierte Bluethooth-System sowie das Mikrofon im Kragen erlaubt freihändiges Telefonieren. Eine Buchse für Kopfhörer ist natürlich vorhanden. Die hochwertigen Textilien von O’Neill sowie ihr Innenleben können gewaschen werden, Ipod und Handy sollten dem Waschgang freilich nicht ausgesetzt werden. Die zwei Welten aus Elektronik und Textilien bringt die Starnberger Firma Interactice Wear zusammen – eine ehemals zu Chiphersteller Infineon gehörende Truppe um CEO Andreas Röpert.