Nach der Neuausrichtung in Richtung Service stellt sich gerade für diese Partner die Frage, wie stark der Channel in Zukunft in der Unternehmensstrategie von HP verankert sein wird. »Die Hauptherausforderung für HP sehe ich darin, zu vermeiden, durch einen zu starken Fokus auf den Service, den Channel zu kannibalisieren «, sagt der CEO von Computacenter, Oliver Tuszik. HP habe in den letzten Jahren ein gutes Verständnis für den Channel entwickelt. »Sie dürfen jetzt nicht blind Richtung Service gehen«, so Tuszik. Schließlich machten die Partner ihr Hauptgeschäft mit den Dienstleistungen.

Die Tatsache, dass EDS sehr stark im Outsourcing-Bereich aufgestellt ist, weckt jedoch auch Hoffnungen bei den großen VARs. Die Dienstleister sehen die Chance, dass HP künftig den Channel bei großen Outsourcing-Deals mit ins Boot holt. Die Reseller wären zurzeit nicht in der Lage, Geschäfte dieser Größenordnung alleine zu stemmen. HP war in diesem Bereich bislang noch nicht so stark vertreten und Konkurrent IBM hat sich nach Angaben der Händler in diesem Feld bisher ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert.

Doch auch für die Partner von EDS bedeutet die Übernahme einen starken Einschnitt. Der VAR war bislang ein enger Hardware- Partner von Dell – einem der stärksten Konkurrenten von HP im PC-Geschäft. Durch den Zukauf kann HP dort möglicherweise Marktanteile abgreifen. Wie HP mit weiteren EDS-Kooperationspartnern aus der so genannten »Agility Alliance« wie Sun, EMC und SAP umgehen wird, dazu will das Unternehmen zurzeit noch keine Stellung nehmen. »HP wäre schlecht beraten, diese kurzfristig nicht weiterzuführen «, so Katharina Grimme, Analystin von Nelson Hall.

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