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Hausgemachtes Problem

Autor:Michael Hase • 21.4.2009 • ca. 1:00 Min

Das sieht auch Gerhard Hundt, Geschäftsführer Avnet Technology Solutions, so. »Wenn ein Hersteller, vor allem einer der Großen, Backendgelder kürzt, kann das die Distribution nicht auffangen.« Dem kann sich Achim Heyne, Geschäftsführer Api, nur anschließen. Der Aachener Grossist Api ist bei HP zwar nur Subdistributor, wird aber die höheren Preise seiner Lieferanten weitergeben müssen.

Dass Netto-Netto-Preise für alle Beteiligten am Vernünftigsten wären, unterstreich Horst P. Beck, Geschäftsführer des Distributors B.Com. Gleichwohl befürchtet auch er, dass mancher Händler bei Preiserhöhungen seinen Lieferanten wechseln könnte. Trotzdem komme man an Preiskorrekturen nicht vorbei. Wenngleich Erhöhungen »erfahrungsgemäß für einige Wochen für Unruhe sorgen, denn in dieser Phase ist häufig noch viel Ware zu den alten Preisen zu verkaufen«.

Als vom Channel hausgemacht bezeichnet Thomas Kessler, Sales Director Central Europe des Grafikkartenherstellers Sapphire, die Situation. »Wir betrachten voller Sorge, wie der Kanal sich selbst die Preise kaputt macht«, klagt er. Dies sei beim Marktstart des aktuellen Highend-Grafikboards Radeon HD4890 Anfang April zu beobachten, als einige Händler die Grafikkarte unter Einkaufspreis verkauften. Folge: Die Konkurrenz habe versucht nachzuziehen, obwohl dabei keine Marge übrig blieb.

»Wir werden bei zukünftigen Neuvorstellungen die Kanalsituation genau beobachten und gegebenenfalls reagieren«, sagt Kessler. Wie diese Reaktion aussehen könnte, darüber will sich der Manager nicht äußern. Denkbar ist aber, dass Preisbrechern künftig der Zugang zur neuen Ware verwehrt werden wird.