HP verbindet Mercury-Software mit Open View: In einer neuen Paketierung ergänzt der IT-Riese Hewlett-Packard seine Systemmanagement-Software Open View mit den auf die geschäftliche Ebene bezogenen Werkzeugen des übernommenen Anbieters Mercury. Eine tiefere Integration steht indes noch aus.
Auf seiner europäischen Hausmesse "Software Universe", die vom 12. bis 15. Dezember in Wien stattfindet, hat der IT-Anbieter Hewlett-Packard neun "Software Center" genannte Produktpakete vorgestellt, in denen die Werkzeuge der angestammten HP-Produktlinie Open View und die zugekaufte Mercury-Software zusammengeführt werden. Ergänzend hat der Hersteller drei sogenannte "Lifecycle" entworfen, in denen diese Werkzeuge verwendet werden sollen, um die Brücke zwischen Business und IT zu schlagen. Im Einzelnen handelt es sich dabei um einen Lebenszyklus für "Change and Configuration", einen für "IT Service" und einen für "Performance and Availability". Die Software-Center-Produklinie umfasst die folgenden Pakete: "Project and Portfolio Management Center" (Mercury-Software für ökonomischen IT-Einsatz), "SOA Center" (Verwaltungswerkzeuge des von Mercury übernommenen Anbieters Systinet), "Performance Center" (Testwerkzeuge von Mercury), "Quality Center" (Testwerkzeuge von Mercury), "Business Availability Center", "Operations Center", "Network Management Center", "Service Management Center", "Change and Configuration Management Center". Schon heute seien die Software-Produkte von HP und die von Mercury bei Anwendern verbunden, an einer tieferen Integration frei Haus werde indes noch gearbeitet, sagten in Wien Manager wie HPs neuer, von Mercury kommender VP Software EMEA David Quantrell. Andreas Zilch, Analyst bei der Marktforschungsfirma Experton Group, sieht in dem akkumulierten Angebot HPs außerdem noch signifikante Lücken: namentlich im Hinblick auf Software-Entwicklung sowie beim Thema Sicherheit. Nach Einschätzung von Peter O'Neill, Analyst bei dem IT-Marktforschungsunternehmen Forrester, hat HP durch die Mercury-Übernahme die Business-Seite einbezogen und mit der vereinigten Produktlinie nun zu dem Wettbewerber BMC aufgeschlossen. Zuvor war HPs Angebot auf das Management der IT beschränkt. Die beiden anderen aus dem Quartett der großen Systemmanagement-Anbieter, IBM und CA, hätten Nachholbedarf. Hewlett-Packard hat sich die im vergangenen Monat formal abgeschlossene Übernahme des Software-Herstellers Mercury 4,5 Milliarden Dollar kosten lassen. Der Jahresumsatz der Software-Sparte verdoppelt sich damit auf etwa zwei Milliarden Dollar. Das Unternehmen erhofft sich 10 bis 15 Prozent jährliches Wachstum und eine Gewinnmarge von 20 Prozent, bestätigte in Wien HPs Software-Chef Thomas Hogan.