Hyundai Mobile meldet Insolvenz an

Die österreichische Hyundai Mobile Europe musste Insolvenz anmelden, genauso wie deren Muttergesellschaft Leitz-Austria Vertriebs GmbH. Der Hyundai-Konzern ist davon allerdings nicht betroffen, weil er die Marke Hyundai Mobile nur lizenziert.

Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichtet, hat sowohl Hyundai Mobile Europe als auch deren Muttergesellschaft Leitz-Austria Vertriebs GmbH Insolvenz angemeldet. Hyundai Mobile Europe ist entstanden, als Leitz 2007 einen Distributionsvertrag mit Samsung über Mobiltelefone, Digitalkameras, Faxgeräte und Schnurlostelefone verlor. Leitz erwarb eine Lizenz für die Marke Hyundai und gründete die Tochtergesellschaft Hyundai Mobile Europe. Leitz sollte Digitalkameras vertreiben, die Tochtergesellschaft Mobiltelefone. Seit dem vergangenen Jahr produziert Leitz aus diesem Grund selbst Mobiltelefone in Fernost.

Um das Geschäft mit Handys in Europa voranzubringen, hat Leitz nach Angaben des AKV ein europaweites kostspieliges Vertriebsnetz aufgebaut, sodass sich das Unternehmen im Herbst 2008 entschloss, einen potenziellen Partner zu suchen. Da sich aber der Investor mit den Hausbanken nicht einigen konnte, haben sich diese Hoffnungen im Mai 2009 zerschlagen.

Dennoch soll die Insolvenz noch nicht das Ende für Hyundai Mobile bedeuten: Das Unternehmen soll fortgeführt werden, im Ausgleichsantrag können die Ausgaben des Unternehmens aus den laufenden Einnahmen abgedeckt werden.

Zudem sind Reorganisationsmaßnahmen geplant. Da das Vertriebsnetz bereits aufgebaut ist, soll die Kostenstruktur an die Umsatzsituation angepasst werden. Ein außergerichtlicher Ausgleich eröffnet insolventen Unternehmen in Österreich die Möglichkeit, den Betrieb selbst fortzuführen. Bedingung ist ein Zahlungsplan, der die Tilgung von mindestens 40 Prozent der Schulden vorsieht. Nach erfolgreichem Ausgleich ist das Unternehmen wieder schuldenfrei. Der Hyundai-Konzern ist von der Insolvenz nicht betroffen, da Leitz lediglich Lizenznehmer der Hyundai-Marke ist.