ILM für die Formel 1

4. Mai 2006, 0:00 Uhr |
Beim Rennsport kommt es auf Hundertstel Sekunden an. Um die Wagen ständig zu verbessern, gewinnt Toyota auch während der Rennen kontinuierlich Daten und analysiert sie. Foto: TMG

ILM für die Formel 1. Die Formel 1 gilt nicht nur als herausragendes sportliches Event, sondern auch als Laboratorium der Automobilindustrie. Um die Wagen stetig zu verbessern, sammelt Toyota Motorsport Unmengen digitaler Daten und setzt modernste Speichertechnik ein, um sie im Zugriff zu halten.

ILM für die Formel 1

Die ersten Saisonrennen der Formel 1 in Bahrain und Malaysia haben es wieder gezeigt: Die Königsklasse des Rennsports ist ein Geschäft, bei dem es um Zehntel- und Hundertstelsekunden geht. Selbst kleinste technische Unzulänglichkeiten oder Fehler der Fahrer auf der Rennstrecke werden bestraft. Im besten Falle kostet ein Ausrutscher nur Zeit oder ein neues Karosserieteil, im schlechtesten bezahlt der Fahrer mit seiner Gesundheit. Um diesen Sport am Limit so sicher wie möglich zu machen und erfolgreich zu gestalten, müssen viele Faktoren einbezogen und unter einen Hut gebracht werden. Diese Tatsache war den Verantwortlichen der Toyota Motorsport GmbH bewusst, als sie sich 1999 entschlossen, mit einem eigenen Rennstall in die Formel 1 einzusteigen. Neben einem leistungsfähigen Auto, guten Fahrern und einem starken Team spielt auch der Umgang mit Daten aller Art eine wesentliche Rolle für Sicherheit und Erfolg. Im Laufe der letzten Jahre hat Toyota Motorsport daher eine IT-Infrastruktur aufgebaut, die den ständig wechselnden Anforderungen der Formel 1 genügt.
Nicht nur während des eigentlichen Rennens, auch in der Saisonvorbereitung und den Phasen zwischen den Grand Prix entstehen große Datenmengen, die für die Weiterentwicklung des Autos unverzichtbar sind. Im Rennen und bei Testfahrten messen am Fahrzeug verteilte Sensoren Informationen über Motorleistung, Öltemperatur, Benzinverbrauch, Vibrationen, Bremsabrieb oder Aerodynamik. All diese Messdaten werden über die so genannte Telemetrie in Echtzeit an die mobilen Rechner des Teams an der Box übertragen, so dass die Ingenieure stets auf dem Laufenden sind und bei Fehlfunktionen oder Problemen direkt dem Fahrer Informationen geben können.
Von den Laptops werden die Daten zudem auf lokale Speichersysteme in der Box und von dort in das Rechenzentrum des Rennstalls in Köln überspielt. Verzögerungen beim Datenzugriff oder gar ein Verlust von Informationen kann schnell den Unterschied ausmachen zwischen einer Teilnahme am Rennen »unter ferner liefen« oder einer echten Siegchance. Mit den im Rennen gewonnenen Daten sind die Ingenieure in der Lage, in der knappen Zeit zwischen den Rennen bis zu 10-15 Prozent der Fahrzeugkomponenten zu verändern und das Auto so optimal auf den nächsten Start vorzubereiten.


  1. ILM für die Formel 1
  2. ILM für die Formel 1 (Fortsetzung)

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+