Nachfragebremse, Preisverfall und Kreditklemme
- Immer mehr IT-Händlern droht das Aus
- Nachfragebremse, Preisverfall und Kreditklemme
- »Vor allem Etailer spüren die Auswirkungen sehr schmerzlich«
Seit längerem bereitet diese Tendenz auch schon der IT-Distribution Sorgen: »Wir bemerken eine höhere Ausfallquote durch die Krise im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum – mit deutlich steigender Tendenz«, sagt Reinhold Ittermann, als Director Credit & Collection zuständig für die Ingram Micro Financial Services. Der Manager sieht einen deutlichen Trend: »Zunächst handelte es sich dabei primär um sehr kleine SMB-Kunden, die unter mangelndem Auftragseingang verbunden mit knapper Liquidität litten. Mittlerweile ist aber zu beobachten, dass auch schon größeren Unternehmen die Luft ausgeht.«
Auch Broadliner Actebis Peacock bestätigt, dass sich die Insolvenzquote im Handel stark erhöht habe. Die Entwicklung sei bereits seit Beginn des Jahres deutlich zu erkennen gewesen. »Die Zahl der Unternehmensaufgaben steigt«, sagt Stefan Wisst, Leiter Finanzen und Kundenservice bei Actebis Peacock. »Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Fälle im KMU-Bereich fast verdoppelt.« Die Faktoren, welche die Fachhändler in arge Bedrängnis führen, werden fast immer in folgendem kausalen Zusammenhang geschildert: »Wegen der stark gebremsten Nachfrage geraten die ohnehin schon niedrigen Margen noch weiter unter Druck. Sieht dann die Verkaufsbilanz nicht so gut aus, sind Banken und Kreditversicherer schnell am Kürzen der Limits, und damit ist jede Unternehmensentwicklung in Gefahr«, fasst Michael Binkert, Geschäftsführer des Distributors BHS Binkert, zusammen. Dazu komme vor allem noch die mangelhafte Ausstattung mit Eigenkapital bei vielen kleineren Händlern.