Insolvenzverwalter suchen mit Hochdruck nach Semiramis-Investor
Bei der Rettung des angeschlagenen ERP-Anbieters Semiramis wollen Unternehmer, Gläubiger und Insolvenzverwalter an einem Strang ziehen. Auch Analysten haben den Software-Hersteller noch nicht abgeschrieben.
Nach dem überraschenden Insolvenzantrag des ERP-Anbieters Semiramis vor knapp zwei Wochen melden sich erstmals die Insolvenzverwalter zu Wort. Laut Auskunft der Rechtanwälte Manuel Sack, vorläufiger Insolvenzverwalter der Semiramis Software AG, und Gernot Moser, Masseverwalter der Semiramis Software GmbH, haben die beiden erste Schritte eingeleitet, um die Zukunft des Kernprodukts zu sichern. Zudem verständigten sie sich mit dem Unternehmensgründer Reinhold Karner und den Hauptgläubigern darauf, bei den Maßnahmen zum Erhalt der Software eng zusammen zu arbeiten. Demnach soll die notwendige Suche nach Investoren gemeinsam erfolgen und mit Hochdruck betrieben werden. Derweil wird der Betrieb der Semiramis Software AG und die Weiterentwicklung des Produkts trotz Insolvenz fortgeführt.
Auch Analystengruppen wie die Experton Group sehen durchaus Chancen für eine Zukunft des Semiramis-Geschäfts. Es sei zu erwarten, dass für die Weiterführung der Technologien eine kurzfristige Lösung gefunden wird, die aber dann kritisch bezüglich Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit bewertet werden müsse, meint Andreas Zilch, Lead Advisor der Experton Group. Der Analyst rät daher den Anwendern, die aktuell in einer Investitionsentscheidung für ein neues ERP-System sind, »noch abzuwarten und Semiramis nicht komplett von der Shortlist zu streichen«.
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