Instant-Messaging wird unternehmenskritisch
Instant-Messaging wird in der Unternehmenskommunikation schon in kurzer Zeit dieselbe Bedeutung erlangen wie Telefon und E-Mail, so die Prognose der Analysten von Gartner.
Bis vor kurzem war Instant-Messaging (IM) noch eine Randerscheinung im Büro-Alltag. Lediglich in einer Handvoll Unternehmen, etwa bei IBM, hat sich die neue Kommunikationsform bereits durchgesetzt. Das wird sich binnen weniger Jahre ändern, erwarten die Marktforscher von Gartner. Der Umsatz mit Unternehmens-IM wird sich von 267 Millionen Dollar 2005 auf 688 Millionen Dollar 2010 erhöhen.
Die Durchdringungsrate in den Firmen werde von derzeit etwa 25 Prozent auf 100 Prozent bis zum Ende des Jahrzehntes ansteigen, so die Prognose. Allein schon die Tatsache, dass es sofort ersichtlich ist, ob der Ansprechpartner auch verfügbar ist, ist ein riesiger Vorteil. Zunehmend setzen sich auch Audio- und Videolösungen durch.
Die Analysten empfehlen eine zielgerichtete IM-Strategie zu verfolgen. Das heißt zunächst die Entscheidung für die Software von Microsoft oder IBM, um Sicherheit für die interne Kommunikation hinter dem Firewall zu gewährleisten. Außerdem sollte IM-Security und Hygiene mit Zusatzprodukten etwa von Facetime, Akonix oder Symantec/IMLogic noch weiter verstärkt werden.
Auch den Consumer-IM-Produkten von AOL, Yahoo und MSN kann eine wichtige Rolle in der externen Kommunikation mit Kunden und Partnern zukommen. Gartner erwartet, dass IM in Unternehmen ähnlich revolutionär wirken kann wie die Einführung der E-Mail in den 90er Jahren. Ganz ablösen wird IM die E-Mail zwar nicht, aber Echtzeit-Kommunikation kann als sinnvolle Ergänzung wirken.
Ein Problem bei IM ist aber noch die unzureichende Archivierung, was im Hinblick auf Rechtsstreitigkeiten und Compliance zu ernsten Schwierigkeiten führen kann. Hier sind die Hersteller gefordert, dieses Feld technisch schnell in den Griff zu bekommen.