Die Vermarktung von Intels Viiv-Plattform, die als Basis für hochwertige Multimedia-PCs dienen sollte, wird zurückgefahren. Die offizielle Begründung des Chipherstellers lautet, dass Windows Vista die nötigen Funktionen bereitstelle.
Durch das Scheitern von »Viiv« muss Intel auf dem Zukunftsmarkt für digitale Unterhaltungselektronik einen herben Rückschlag hinnehmen. Die Erwartungen an die UE-Plattform waren groß: Die Trennung von IT und UE sollte nach dem Willen von Intel-Chef Paul Otellini durch »Viiv« endgültig überwunden werden. Analog zur mobilen Chip-Plattform Centrino sollte »Viiv« als Garantiesiegel für die Multimedia-Fähigkeiten von Entertainment-PCs und mobilen Unterhaltungsgeräten dienen. Doch nun wird der Chiphersteller, der ähnlich wie Erzrivale AMD bisher keinen durchschlagenden Erfolg mit seiner UE-Plattform verbuchen konnte, die Zertifizierung von Mediacenter-PCs nicht mehr weiterführen.
Eine Zertifizierung sei laut Jeffrey McCrea, Vizepräsident der Digital Home Group bei Intel , nicht mehr notwenig, da in Windows Vista die benötigen Funktionen bereits integriert seien. Viiv dürfte damit zu 99 Prozent tot sein. Denn eine Ausnahme bleibt noch zumindest pro forma anzumerken: Auch in Zukunft soll es bei Home-PCs mit Doppelkernprozessor eine Intel-Core-2-with-Viiv-Version geben. Zudem bevorzugen viele Hersteller im Netzwerkbereich ohnehin allgemeine Standards wie WLAN und Wi-Fi anstelle von proprietären Standards wie »Viiv« oder »AMD Live«: »Logitech sezt auf gängige Standards wie Ethernet und Wi-Fi. Ob AMD Live, Viiv oder Vista ist für uns nicht relevant«, so Gregor Bieler, Europachef für Consumer Electronics bei Logitech.
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