Zum Inhalt springen
Chip-Preiskampf lässt Intels Gewinn einbrechen

Intel greift im Management durch

Intel hat das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einem deutlich niedrigeren Gewinn abgeschlossen als im Vorjahr. Der Chiphersteller, der seit einiger Zeit Marktanteile an den Konkurrenten AMD verliert, reagierte mit weitreichenden Umbesetzungen im Management.

Autor:Redaktion connect-professional • 16.8.2006 • ca. 1:15 Min

Bei Intel ist im zweiten Quartal 2006 der Gewinn um mehr als die Hälfte auf 885 Millionen USDollar eingebrochen. Im zweiten Quartal 2005 hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 2,04 Milliarden Dollar erzielt. Auch der Umsatz ging um 13,2 Prozent auf acht Milliarden Dollar zurück. Laut Intel fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal in allen Vertriebsregionen geringer aus und blieb damit unter dem üblichen saisonalen Verlauf. Die Auslieferungen für Mikroprozessoren hätten die zu diesem Zeitpunkt üblichen Stückzahlen nicht erreicht, da die Kunden ihre Bestände innerhalb eines stark Wettbewerb geprägten Marktes zunächst auf das quartalsübliche Niveau reduzierten.

Intel hatte bereits im April seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr deutlich reduziert und eine Reorganisation angekündigt. Jetzt gab der Hersteller Veränderungen im Top-Management bekannt. So wird das bisherige Konzept »two in a box«, bei dem sich zwei Manager die Verantwortung für eine Abteilung teilen, teilweise aufgehoben, um schnellere Entscheidungen durchzusetzen. Vor allem wird der Vertriebs- und Marketingbereich gestärkt, den künftig Sean Maloney, bisher mitverantwortlich für die Mobility Group, als Chief Sales and Marketing Officer verantwortet. Er wird durch Vizepräsident Don MacDonald verstärkt, der unter anderem das Konzept für Viiv entwickelte. Zwei langgediente Top-Manager, Bill Siu und Richard Wirt, werden dafür Ende des Jahres in den Ruhestand geschickt.

Hauptkonkurrent AMD konnte im zweiten Quartal zwar den Gewinn kräftig ausbauen, aber wegen des Preiskampfes seine ehrgeizigen Wachstumsziele nicht erreichen. Der Chiphersteller vervielfachte den Nettogewinn gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres von 11,3 Millionen Dollar auf 88,8 Millionen Dollar. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 1,22 Milliarden Dollar zurück. Allerdings waren in den Zahlen des Vorjahresquartals noch Umsatz und Gewinn der inzwischen ausgegliederten Speichersparte enthalten.