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Media-Saturn im Visier

Autor: Joachim Gartz • 11.5.2009 • ca. 0:45 Min

Inhalt
  1. Intel muss seine Handelspraktiken ändern
  2. Media-Saturn im Visier

Im Rahmen des »Intel inside«-Programms erhalten PC-Hersteller je nach Menge der gekauften CPUs Gutschriften, die in Form von Werbekostenzuschüssen wieder an die Hersteller zurückgehen. Die Höhe der Zuschüsse ist zum Beispiel bei einer Printanzeige für einen PC von der Größe des Intel-Logos sowie der Anzahl weiterer in der Anzeige präsenten Firmen abhängig.

Ein weiteres Beispiel für die fragwürdige Monopolstellung von Intel ist die Tatsache, dass in ganz Europa seit mehreren Jahren ausschließlich Intel-basierte PCs in den Filialen der Media Saturn Gruppe angeboten werden, obwohl die Endkunden durchaus auch Interesse an AMD-basierten Rechnern hätten. Die EU-Wettbewerbshüter haben aus diesem Grund auch die MSH-Gruppe im Visier. Falls Intel seine Handelspraktiken wirklich grundlegend ändern muss, dürfte dies dem Erzrivalen AMD, der seit der ATI-Übernahme verzweifelt versucht, endlich aus den roten Zahlen herauszukommen, leichten Auftrieb geben. Die Gefahr, dass Intel durch das EU-Urteil seine beherrschende Marktposition bei x86-Prozessoren verlieren könnte, dürfte jedoch selbst bei der Verhängung drakonischer Geldstrafen und einem Ende der bisherigen Handelspraktiken, kaum bestehen.