Internationale Funkausstellung in Berlin: Der Nabel der UE-Welt
Internationale Funkausstellung in Berlin: Der Nabel der UE-Welt. Alle zwei Jahre versammeln sich die Player der Unterhaltungselektronik auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Dass die Messe nicht nur eine reine Nabelschau der Produkte für Endkunden ist, zeigt das Engagement von Distributoren und Kooperationen sowie ein umfangreiches Angebot für Fachbesucher.
Internationale Funkausstellung in Berlin: Der Nabel der UE-Welt
Es wird wieder eng werden. Tausende Besucher werden sich in den Gängen zwischen den Messeständen drängeln wie einst zu besten Cebit-Zeiten. Doch der Schauplatz ist nicht Hannover, es ist wieder IFA-Zeit in Berlin. Die weltgrößte Messe für Unterhaltungselektronik öffnet vom 2. bis 7. September auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm ihre Pforten. Während andere Messen mit Aussteller- und Besucherschwund kämpfen, ist die IFA auf dem Höhenflug: Mit 1.189 Ausstellern aus mehr als 40 Ländern steuert die Messe einen Ausstellerrekord mit einem Zuwachs von 15 Prozent an. Vor zwei Jahren fanden schon 273.000 Besucher den Weg zur Funkausstellung. Davon waren mehr als ein Drittel Fachbesucher. Die Messegesellschaft rechnet dieses Jahr mit einem Ordervolumen von 2,5 Milliarden Euro. Damit wird die IFA neben der Produktausstellung für Endkunden auch ihrem Ruf als Fach- und Ordermesse gerecht.
Für Fachbesucher hält die IFA ein spezielles Ticketangebot mit zahlreichen zusätzlichen Leistungen bereit: Den Fachbesucherausweis gibt es vergünstigt im Vorverkauf: Die Tageskarte kostet dann 28 statt 32 Euro, der Zwei-Tages-Pass 40 statt 48 Euro. Die Tickets können unter Fax-Nummer 030 3069-6930 oder per Internet bestellt werden.
Für die Fachbesucher steht am Eingang Süd in Halle 2.1 ein eigener Bereich bereit: Hier gibt es ein kostenloses Fachbesucherfrühstück, einen Counter mit fremdsprachigem Personal (englisch, französisch, spanisch, polnisch, russisch, japanisch, chinesisch, koreanisch und arabisch), eine Internetlounge mit kostenfreiem Internetzugang sowie der Ausgabe der Fachbesucherpackages mit IFA-Katalog, Touristeninformationen und Gutscheine für den Berlinbesuch. Der Fachbesuchempfang öffnet bereits zwei Stunden vor dem offiziellen Messebeginn um 8:00 Uhr. Die Fachbesucher können beim Eintritt eine »Fast Lane« ohne Wartezeiten benutzen. Zudem werden spezielle Shuttle-Busse und thematische Führungen über das IFA-Gelände angeboten.
Keynotes und Tagungsprogramm
Als zusätzliches Angebot für Fachhändler gibt es zwei »Reseller Parks«, wo Aussteller ihre Leistungen exklusiv für Fachhändler demonstrieren. Die »Dealers only«-Bereiche »Communication« und »Computing« sind auf rund 800 Quadratmeter in Halle 4.2 eingerichtet. Einer der wichtigsten Aussteller in diesem Jahr ist Siemens mit fast 100 Quadratmetern im »Reseller Park Communication«.
Ebenfalls nur den Fachbesuchern zugänglich sind die täglichen Keynotes internationaler Spitzen-Manager zu neuesten Produktentwicklungen und Strategien der Zukunft. Zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe spricht Panasonic-Präsident Fumio Ohtsubo über die Zukunft von High Definition in Europa.
Rudy Provoost, CEO von Philips Consumer Electronics, wird in seiner Keynote den »Simplicity«-Ansatz von Philips anhand der technologischen Revolution beim High-End-Fernsehen und der wachsenden Nachfrage von Angeboten, bei denen Inhalte, Verteilung und Hardware gebündelt sind, erklären.
Erstmals ist Intel auf der IFA vertreten und belegt die komplette Halle 7.2. Don MacDonald, Vice President und General Manager, Digital Home Group, bei der Intel Corporation, begründet die Teilnahme an der Messe mit der zunehmenden Konzentration des Unternehmens im Bereich Digital Home und will deshalb in seiner Keynote auf Fragen zur Rolle von Intel-Applikationen für zu Hause und unterwegs Antworten geben.
Kai-Uwe Ricke, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, spricht abschließend über die Erschließung neuer Erlebniswelten mit moderner Telekommunikation.
Ergänzt wird das Keynote-Programm durch Fachforen und Kongresse. »IFA Convention« ist beispielsweise ein Forum für Experten, Wissenschaftler und Vertreter aus Medien, Industrie, Wirtschaft und Politik. Es soll die neuesten Entwicklungen in der Medienlandschaft im Bereich der Consumer Electronics sowie in der Informations- und Kommunikationstechnologie erörtern. Das Technisch-Wissenschaftliche Forum (TWF) präsentiert sich in einer eigenen Messehalle auf 2.500 Quadratmetern als Fachausstellung und Kompetenzzentrum für innovative Medientechnologien. Besondere Aufmerksamkeit wird in diesem Jahr dem Thema Heimvernetzung geschenkt. Unternehmen aus verschiedenen Industriebereichen werden im Rahmen der Ausstellung neueste Entwicklungen von Netzwerktechnologien und vernetzten Geräten wie WLAN, Bluetooth, Heimserver oder portable digitale Empfangsgeräte präsentieren.
HDTV steht im Mittelpunkt
Zu den wichtigsten Trends der IFA 2005 zählt der Generationswechsel der Fernsehgeräte hin zu großen, flachen Heimkino-Bildschirmen im breiten Format 16.9. Was sich bereits auf der IFA 2003 als spannende technische Entwicklung abzeichnete, bestimmt nun auch das Marktgeschehen auf breiter Front. Bildschirme mit Diagonalen bis zu 160 Zentimeter sind in diesem Jahr keine Exoten mehr: Sie präsentieren sich an den Ständen aller wichtigen Hersteller in umfassender Auswahl als marktreife Großserien-Produkte. Wenn auch die Ausstrahlung von Signalen für das hochauflösende Fernsehen (HDTV) noch auf sich warten lässt, die Mehrzahl der flachen TV-Displays ist schon für HDTV gerüstet. Für Bernd Hoffmann, Vertriebsleiter Retail bei Hyundai Imagequest, ist die IFA-Präsenz seines Unternehmens daher ein Muss: »Hier wird das Fernsehen der Zukunft vorgestellt. Da dürfen wir nicht fehlen«, erklärt der Manager. »Wir waren erstmals vor zwei Jahren mit einem kleinen Stand präsent. Damals haben wir die IFA als sehr gute Plattform kennen gelernt, um sowohl mit dem Handel wie auch mit Endkunden in Kontakt zu kommen. Diese positiven Erfahrungen haben uns bestätigt, dieses Jahr mit einem deutlich größeren Stand aufzutreten.«
Doch auch andere Themen der Unterhaltungselektronik kommen nicht zu kurz. Digitale Fotografie und digitales Videofilmen haben längst ihre analogen Vorgänger überholt. Nicht zu vergessen ist auch der Audio-Bereich: Hier steht das Thema »Portable Audio« im Vordergrund. Zahlreiche Aussteller werden ihre neusten Entwicklungen im Bereich MP3- und Media-Player präsentieren. Viel versprechen sich auch die Hersteller von DVD- und Festplattenrekordern, die Videorekorder nahezu verdrängt haben. »Die IFA ist für uns die ideale Plattform, um unsere neuen HDD- und DVD-Produkte zu präsentieren«, bestätigt Jelmer Veldman, Marketing Supervisor bei Lite-On.
Dass die IFA nicht nur eine Endkundenmesse ist, zeigt auch das Engagement der Distributoren. So wird sich beispielsweise Broadliner Ingram Micro mit seinen Logistik- und E-Commerce-Dienstleistungen, seinem CE-Portfolio und dem Fachhandelsprogramm für Digital Imaging, »IM bild«, dem Fachpublikum vorstellen. Christoph Dassau, Senior Manager Displays bei Ingram Micro, erwartet von der Funkausstellung einen positiven Impuls für die Order zum Jahresende: »Die IFA ist immer noch eine der wenigen Messen, bei denen tatsächlich Aufträge erteilt werden«, weiß der Display-Spezialist. »Die Messe hat mit ihren Produktpräsentationen Signalcharakter für das kommende Weihnachtsgeschäft und liegt mit Themen wie ?Digitales Wohnzimmer? und ?Home Entertainment? voll im Trend.«
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