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Internationale Funkausstellung in Berlin

Fachbesucher sind die VIPs

Premiere in Berlin: Am 1. September öffnet die erste IFA die Pforten, die im jährlichen Turnus stattfindet. Ob jedoch die Aussteller- und Besucherzahlen der Rekordmesse im Vorjahr erreicht werden, ist fraglich. Auch der IT-Handel zeigt bislang kein großes Interesse. Trotzdem bleibt die Funkausstellung die Leitmesse der Unterhaltungselektronik.

Autor:Redaktion connect-professional • 8.9.2006 • ca. 2:00 Min

Inhalt
  1. Fachbesucher sind die VIPs
  2. Distributoren pflegen Händlerkontakte

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte sich bereits zur IFA 2005 eine jährliche Funkausstellung in der Bundeshauptstadt gewünscht und Messeveranstalter und die Unterhaltungselektronik- Branche kamen dem Wunsch nach – mehr oder weniger gerne. Für die Messe Berlin ist der jährliche Turnus eine willkommene Einnahmequelle, für die Aussteller jedoch ein finanzieller Kraftakt. So konnte bisher auch nicht der Anmeldestand der letztjährigen IFA erreicht werden. Die nur wenige Tage später stattfindende Photokina in Köln hat zudem viele Aussteller wie beispielsweise Canon vom Besuch in Berlin abgehalten. Während für den UE-Handel die IFA seit Jahrzehnten eine feste Größe ist, tun sich die IT-Händler noch etwas schwer mit der Funkschau. Laut einer aktuellen CRN-Befragung planen nur rund sechs Prozent der Befragten einen IFA-Besuch.

Für viele Player der UE-Industrie war jedoch der Entschluss für den jährlichen Rhythmus unausweichlich: »Wir begrüßen diese Entscheidung. Sie entspricht der hohen Dynamik der Elektronikbranche mit ihren immer kürzeren Innovationszyklen «, erklärt Luc Graré, Director Information System Products bei LG. »Ein Zwei-Jahres-Zyklus ist zu lang«, bestätigt Jelmer Veldman, Marketing Manager bei der Liteon IT Corporation. Vor allem sei der September ein guter Zeitpunkt, um sich auf die folgende Hochsaison vorzubereiten. Für Messe-Newcomer Maxfield hat sich diese Frage nie gestellt.

Geschäftsführer Franjo Pooth erwartet sich viel vom ersten IFA-Auftritt: »Mit besonderen Aktionen wollen wir möglichst viele Händler für unsere junge Marke und die neuen Produkte die für ›Pure Sex‹ und ›Lifestyle‹ stehen, begeistern. Wir haben keinen herkömmlichen Stand mit trockenen Keksen. Bei uns gibt es Projektionen, Tänzerinnen, Special Guests, Lichteffekte, eine Lounge und Promotions«, verspricht Pooth. Ob seine Ehefrau Verona, geborene Feldbusch, zu den speziellen Gästen zählen wird, will der Maxfield-Chef allerdings noch nicht verraten.

Keine Abstriche bei den Großen

Die Schwergewichte der UE-Branche – mit einigen wenigen Ausnahmen – machen beim IFA-Auftritt keine Abstriche: »Wir werden in diesem Jahr mit der gleichen Standgröße präsent sein«, betont Henrik Köhler, Vertriebsleiter Consumer Electronics bei Philips. Die Niederländer legen großen Wert auf die Fachhandelsbetreuung vor Ort. »Wir haben unsere Betreuungskapazitäten so ausgerichtet, dass wir auch die kleineren Händler gut bedienen können«, verspricht Köhler. Auch für Samsung führt kein Weg an der IFA vorbei: »Wir sind mit über 3.700 Quadratmetern vertreten und dieser Aufwand ist durchaus einmal im Jahr gerechtfertigt«, vermeldet Samsung-IT-Direktor Karl Tucholski stolz. Die Messe sei ein wichtiger Bestandteil der Marktpräsenz und des Dialogs mit den Kunden. »Aus diesem Grund ist das IFA-Budget eine fest eingeplante Größe bei uns, der keine anderen Aktivitäten geopfert werden müssen«, ergänzt Tucholski. Auch wenn viele Hersteller nun zusätzliche Gelder bereitstellen mussten, reden sie nicht gerne über Einsparungen an anderer Stelle. Eine Ausnahme macht LG-Director Luc Graré: »Die Ressourcen sind in der Tat nicht unendlich «, bestätigt er. Daher habe man beispielsweise die Ausgaben für klassische Print-Werbung reduziert.