Händler geben auf

IT-Channel auf Berg- und Talfahrt

14. Februar 2024, 13:50 Uhr | Michaela Wurm
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Die Distribution gehörte zu den Corona-Gewinnern. Umso härter traf sie der Nach-Corona-Abschwung, speziell im PC-Geschäft. Nach einem harten Jahr 2023 sehen die Experten von GfK und Context für dieses Jahr wieder Licht am Horizont – dabei dürfte auch das neue Boom-Thema KI eine Rolle spielen.

2023 war ein Jahr, das in der IT-Branche seine Spuren hinterlassen hat. Der Nach-Corona-Einbruch traf wie schon im Vorjahr besonders hart die PC-Hersteller. Und schlug auch auf die Distribution durch. Laut GfK-Distributionsexpertin Tatjana Wismeth ging dort die Nachfrage in den ersten neun Monaten 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 10 Prozent zurück (connect professional berichtete).

Allerdings habe die Distribution in der Pandemie extrem profitiert und konnte sich wegen der guten Lieferfähigkeit auch neue Bereiche erschließen. So habe sich der Kundenmix der Distributoren laut Wismeth sehr positiv entwickelt. Sie hätten über die Jahre ihren B2B-Anteil deutlich ausgebaut, hier sei die Nachfrage stabiler als im volatilen Consumer-Markt. Kleine und mittlere Systemhäuser machen laut GfK mittlerweile 27 Prozent der Distributionsumsätze aus, größere Systemhäuser 23 Prozent.

 

Lagerumschlag wieder auf Normalniveau

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Amanuel Dag, Context
Amanuel Dag, Country Director DACH bei Context
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2022 war ein sehr schwieriges Jahr für die deutsche Distribution und 2023 war sogar noch schlechter. Das kann auch Amanuel Dag, Country Director DACH bei Context bestätigen. Context erfasst weltweit die Umsätze mit ITK-Produkten im IT-Channel und kommt 2023 auf um 6,2 Prozent niedrigere Distributionsumsätze als 2022. Der Rückgang betraf fast alle Produkte. Mit am stärksten erwischte es Notebooks mit über 21 Prozent minus, aber auch Displays (minus 12 Prozent) und Komponenten (minus 11 Prozent).

Seit 2022 waren zudem die Lager voll und die Niedrigzinsphase vorbei. Die Distributoren hatten steigende Warenwerte in den Lagern bei hohen Zinsen. Bei vielen Distributoren gab es deshalb sogar ein Bestellstopps. „Alle versuchten, die Lager zu leeren – mit riesigem Preisabschlag“, so Dag. Als Folge gab es einen massiven Preissturz.

Die Lager seien inzwischen wieder auf normalem Niveau, berichtet Dag. Das zeige das „week of stock”-Tracking, mit dem Context den Lagerumschlag misst. Ein gesunder Wert dafür sei in normalen Zeiten 8 bis 12 Woche, so Dag. Bei hohen Zinsen wären es nur 4 bis 8 Wochen. „2023 waren es aber teilweise sogar 20 bis 30 Wochen, bis die Ware wieder das Lager verließ.“ Erst jetzt sei der Lagerumschlag wieder auf einem gesunden Niveau von rund 8 Wochen angekommen.


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