Baustein 1: Die Wertgenerierung der IT darlegen
- IT-Entscheidungen am Potenzial orientieren
- Baustein 1: Die Wertgenerierung der IT darlegen
- Baustein 2: Neue Wege in der Entscheidungsvorbereitung

Die Unternehmensführung fordert immer vehementer von der IT, den Wert, den sie zum Geschäftsergebnis beisteuert, in greifbarer Form darzulegen. Schließlich können erst dadurch die Potenziale der IT für die Geschäftsentwicklung richtig eingeschätzt werden. Diese Forderung der Geschäftsleitung geht einher mit der Tendenz, unternehmerische Entscheidungen grundsätzlich mit einem Wertbeitrag zu hinterlegen. Die qualitativen Hinweise auf die Errungenschaften der Informationstechnologie, wie etwa »schnellere Verfügbarkeit«, »höhere Automatisierung«, »stärkere Integration«, »einheitliche Architektur«, »weniger Medienbrüche« et cetera ziehen nicht mehr. Deshalb sollte die IT auf die gleichen Wertmaßstäbe zurückgreifen, mit denen die Steigerung des Unternehmenswerts gemessen wird. Prominentester Vertreter ist hierbei der sogenannte »Economic Profit« – auch bekannt als »Residualgewinn«. Er basiert auf der Erkenntnis, dass, wenn die Buchhaltungsabteilung bei einem Kapitaleinsatz von einer Million Geldeinheiten, am Ende des Geschäftsjahres einen daraus resultierenden »Gewinn« in Höhe von 75000 Geldeinheiten verbucht, nicht zwingend eine Wertsteigerung erzielt wurde. Erwarten beispielsweise die Kapitalgeber eine Kapitalverzinsung von 10 Prozent (weil sie diese Rendite auch bei einem alternativen Kapitaleinsatz mit vergleichbarem Risiko erhalten würden), so wäre nur der über 100000 Geldeinheiten hinausgehende Betrag wertsteigernd. Aus diesem Grund spricht man bei der Wertsteigerung auch vom »Übergewinn«. Berechnet wird der »Economic Profit« zunächst als Periodengröße, auf der Basis eines Geschäftsjahres und als Erweiterung zur konventionellen Gewinn- und Verlustrechnung. Anschließend kann er zu einer periodenübergreifenden Kennzahl (VAS; Value at Stake) verdichtet werden. Wird die Berechnung aus der spezifischen Sicht eines IT-Projekts durchgeführt, bilden die Zahlungsströme des Projektes (Projektkosten, inkrementelle Betriebskosten und der quantifizierbare Nutzen) die Grundlage. Zugute kommt diesem Verfahren, dass insbesondere in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte hinsichtlich der finanziellen Bewertung von IT-generiertem Geschäftsnutzen erzielt wurden. – Schlüssige Projektvergleiche: VAS würdigt die Kapitalbindung und ermöglicht dadurch einen korrekten Vergleich von IT-gestützten Projekten mit hoher Kapitalbindung (etwa Produktion und Distribution) und IT-gestützten Projekten mit vergleichsweise geringer Kapitalbindung (etwa Sales & Marketing). – Durchgängige Wertaussagen: VAS liefert für jedes Geschäftsjahr einen Wertindikator, welcher gleichzeitig in einer periodenübergreifenden Vergleichskennzahl aufgeht (dem »VAS«). Die Periodengröße ist »kompatibel« mit den Strukturen der klassischen Rechnungslegung, welche sowohl für die Finanzabteilung als auch für die Geschäftsleitung verständlich, aussagekräftig und vor allem auch relevant sind. – Nähe zu Anreizsystemen: VAS steht in direkter Verbindung mit einem möglichen Bonussystem. Eine periodenbezogene 1:1-Beziehung zwischen Projektresultat, Unternehmensresultat und Bonusberechnung ist realisierbar, was die Relevanz eines Bonuskonzepts erhöht.