Afrika wird als Markt für die Computer-Hersteller interessant: Die Wachstumsraten sind phänomenal. Mittelfristig könnte der Kontinent eine ähnliche Entwicklung nehmen wie Osteuropa und Indien.
Das Bild Afrikas wird in Europa schon Lange durch Meldungen über Hungersnöte und Armut bestimmt. Doch trotz andauernder Probleme, wie der akuten Lebensmittelkrise und den Wahl-Unruhen in Simbabwe, zeigen sich auch zunehmend Chancen aus dieser Situation auszubrechen. So nehmen beispielsweise die Computerhersteller Afrika mittlerweile als Absatzmarkt mit gewaltigem Wachstumspotential sehr ernst. Diesem Trend folgend besucht Microsoft CEO Steve Ballmer in dieser Woche den »Schwarzen Kontinent« und zeigte sich auf einer Konferenz in Burkina Faso begeistert von dessen unglaublichem Potential. Er empfiehlt den Afrikanern drei Maßnahmen, um ihren technischen Aufholbedarf zu überwinden und voll ins Informationszeitalter vorzudringen. Die Bandbreite im Internet müsse erhöht, die Telekommunikation dereguliert, und schließlich die Steuern auf IT gesenkt werden.
Auch Rainer Koch, Direktor für Afrika bei HP ist begeistert. HP kann in Afrika ein jährliches Umsatzwachstum von 25 Prozent erwirtschaften. »An manchen Orten explodiert der Markt förmlich«, berichtet Koch. Afrika werde schon in zehn Jahren als ernsthafter Wettbewerber Indien den Rang beim Outsourcing streitig machen. Die meisten Afrikaner sprechen gutes Französisch oder mittelmäßiges Englisch, in Namibia auch Deutsch. In vielen Ländern gebe es Stabilität und sehr gute wirtschaftliche Perspektiven. Die Metapher des »Schwarzen Kontinents« leitet sich übrigens, ebenso wie der Name Afrika, vom lateinischen »afer / afra« ab, das dunkel(häutig) bedeutet.