In der kommenden Woche wird Juniper nach Informationen aus Industriekreisen seine ersten Ethernet-Switches vorstellen. Die Produktlinie wurde unter dem Codenamen »Hurricane« entwickelt.
Kernstück der »Hurricane«-Switches von Juniper Networks ist ein Chip, den angeblich der Halbleiterhersteller Marvell liefert.
Beim Betriebssystem greift der Hersteller auf Bewährtes zurück: die »Junos«-Software, die auch in den Routern und Switches für Carrier und Service-Provider zum Einsatz kommt. Juniper bietet Junos auch Drittanbietern an.
Weitere Details zu den LAN-Switches sind noch dünn gesägt. Angeblich sind die Systeme für 100 GBit/s ausgelegt.
Die Switches sind modular ausgelegt und werden in Versionen mit 6, 9 und 13 Slots zur Verfügung stehen. Sie lassen sich mit Line-Cards bestücken, die zehn 10-GBit/s-Interfaces bereitstellen. Das High-End-Modell soll eine Bandbreite von bis zu 4,5 TBit/s unterstützen.
Als erstes will Juniper im ersten Quartal Stand-alone-Modelle vorstellen. Stackable-Modelle, die sich über eine Backplane zu einem logischen Switch zusammenfassen lassen, sind für das zweite oder dritte Quartal geplant. Ende 2008 soll dann noch ein Core-Switch folgen.
Mit den Enterprise-Switches wagt sich Juniper auf ein Terrain vor, das bereits gut besetzt ist. Nach Einschätzung aller Marktforscher ist Cisco Systems in diesem Segment mit Abstand Marktführer.
Die Yankee Group taxiert den Marktanteil von Cisco bei Enterprise-Switches auf 71 Prozent, den des Zweitplatzierten Hewlett-Packard (Procurve-Linie) auf etwa 10 Prozent. Infonetics kommt für das zweite Quartal 2007 auf einen Umsatzanteil von Cisco von 67 Prozent. Auch Infonetics sieht HP auf Platz zwei vor 3Com.
Matthias Machinowski, Analyst bei Infonetics, schätzt, dass Cisco mit Ethernet-Switches im vergangenen Jahr einen Umsatz von 11 Milliarden Dollar erzielte. Der weltweite Absatz dieser Geräte wird seiner Ansicht nach bis 2010 auf 18,3 Milliarden Dollar steigen. Im Jahr 2006 lag er bei 15,9 Milliarden Dollar.
Gestern (24.01.) legte Juniper die Finanzdaten für das Geschäftsjahr 2007 (Ende: 31. Dezember) vor. Der Umsatz stieg um 23 Prozent auf 2,836 Millionen Dollar.
Nach einem Verlust von 1,001 Milliarden Dollar 2006 gab es dieses Mal einen Gewinn von 360,8 Millionen.