Kahlschlag bei Freenet
Der Serviceprovider Freenet wird den bisherigen Talkline-Standort Elmshorn schließen, rund 1.000 Stellen werden im Gesamtkonzern gestrichen. Mit diesen Maßnahmen soll die Wettbewerbsfähigkeit steigen.
Die Freenet AG will nach der Übernahme der Debitel Group rund 1.000 Vollzeitstellen abbauen. Jetzt gelte es, »eine einheitliche Markenlandschaft aufzubauen, die Vertriebsoberfläche zu erweitern und Wachstumsmöglichkeiten im Multi-Access-Internet-/Portalgeschäft zu erschließen«, kündigte der Vorstandsvorsitzende Eckhard Spoerr an. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse man die Organisationsstrukturen der Service-Provider Debitel, Talkline, Mobilcom und Dug reduzieren, so Spoerr. Nur so könne man die Wettbewerbsfähigkeit steigern und langfristig Arbeitsplätze sichern.
Am bisherigen Mobilcom- Hauptsitz im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf sollen deshalb künftig die Zentralbereiche des Mobilfunkgeschäfts wie Marketing, Produktmanagement, Vertrieb und IT angesiedelt werden. Die Shop-Aktivitäten sollen am Standort Oberkrämer in Brandenburg gebündelt werden. Der Kundenservice- Bereich wird in Erfurt und Kaiserslautern bleiben. Der Sitz der bisherigen Debitel-Zentrale in Stuttgart soll als Standort »mit Kernkompetenzen vor allem im Finanzbereich« weitergeführt werden. Die IT-Technik in Elmshorn wird nach Büdelsdorf verlagert, die restlichen Bereiche werden geschlossen.
»Die Konsolidierung der Service- Provider-Landschaft ist mit der Debitel-Transaktion durch die Freenet AG weitgehend abgeschlossen «, erläuterte Freenet- Chef Eckhard Spoerr. Vertriebsseitig wirft Spoerr Fachhandel und Flächenmärkte dabei in einen Topf: »Mit über 1.000 Shops und führenden Fachhandelspartnernwie Media Markt, Electronic Partner, Hertie, Kaufhof, Karstadt und Saturn steigt der neu entstandene Konzern zur stärksten netzbetreiberunabhängigen Vertriebsplattform für Telekommunikations- und Internet-Produkte in Deutschland auf«, erklärte der Freenet-Vorstand.
Durch die Übernahme der Debitel Group ist Freenet zum drittgrößten Mobilfunkanbieter Deutschlands aufgestiegen. Mit über 19 Millionen Mobilfunkkunden erreicht Freenet zirka 20 Prozent des deutschen Mobilfunkmarktes.