Kein leichter Job für neuen Tech Data-Chef
Robert Dutkowsky wird neuer CEO beim Broadliner Tech Data. Damit beendet Steven Raymund die zuletzt zermürbende Diskussion um seine Nachfolge. Mit Dutkowsky tritt ein Manager an die Spitze, der wie kein Zweiter geeignet scheint, dem Vertrieb beim weltweit zweitgrößten Distributor neuen Schwung zu verleihen. Den hat Tech Data dringend nötig.

Lange, fast zu lange, so kritisierten zuletzt führende Manager bei Tech Data und ihre Channelpartner, hat Steven Raymund nach einem Nachfolger gesucht. Was wiederum verständlich ist, denn der Abschied aus dem operativen Management nach 20 Jahren an der Spitze des nach Ingram Micro weltweilt zweitgrößten Broadliners Tech Data fiel Raymund keineswegs leicht. Jetzt hat sich »Steve« für »Bob« entschieden, der ihn am 2. Oktober ablösen wird.
Robert Dutkowsky kommt vom Server- und Virtualisierungsspezialisten Egenera, wo er seit Februar 2004 als CEO fungiert. Er bleibt der Firma als Aufsichtsratsmitglied erhalten. Zuvor war der 51-Jährige CEO beim ERP-Softwarehersteller J.D. Edwards, den er nach der Fusion mit People Soft verließ. 1997 trat der Manager bei EMC ein, wo er als Vice President unter anderem für den Channel zuständig war. Wie so viele Spitzenkräfte in der IT-Branche startete Dutkowsky seine Karriere 1977 bei IBM. Neben Lou Gerstner leitete er als Vice President den Verkauf in der Region Asien/Pazifik und den weltweiten Verkauf und das Marketing der RS/6000-Linie.
Bei Tech Data muss Dutkowsky das Augenmerk auf eine andere Region legen: Europa. Dort sind die Erlöse zuletzt gesunken und der Verlust gestiegen. Die seit längerem laufende Restrukturierung kommt nicht so schnell voran, wie sich Raymund das ursprünglich gedacht hatte. Aber auch in den USA wartet jede Menge Arbeit auf den neuen CEO. Die Margen sind dort zuletzt wegen stark gestiegener Kosten gesunken. Zudem muss Dutkowsky seine Vertriebsmannschaft wieder so motivieren, dass Channelpartner keinen Grund zu Klagen haben. Das war zuletzt nicht immer so.