Kinder-Net im Internet
Mit einer neuen Website will die Bundesregierung zusammen mit 15 Unternehmen und vier Verbänden Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz vermitteln und ihnen einen geschützten "Surfraum" bieten.

Die Internetplattform "www.fragFINN.de" wurde speziell für Kinder geschaffen und stellt die Grundlage eines gesicherten Surfraumes für Kinder im Internet dar. Geschaffen wird dieses Angebot im Rahmen der Initiative "Ein Netz für Kinder", die von der Bundesregierung, der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. sowie Unternehmen und Verbänden aus der Telekommunikations- und Medienwelt getragen wird. In dem geschützten Surfraum können sich Kinder mit interessanten und kindgerechten Inhalten beschäftigen und durch selbstständiges Navigieren den Umgang mit dem Medium Internet erlernen ohne dabei potenziellen Gefahren ausgesetzt zu sein.
Das Kinderangebot basiert auf einer umfangreichen Whitelist von kindgerechten Internet-Angeboten und bietet mittels Suchfunktion die Möglichkeit geeignete und interessante Informationen abzurufen. Zudem werden für Kinder speziell aufbereitete Nachrichten und sichere Chats angeboten. Die Whitelist kann in bestehende Kinderschutzprogramme integriert oder über ein eigenes entwickeltes Browser Plugin abgerufen werden.
Wir meinen: Die Aktion fragFINN.de ist im Großen und Ganzen sinnvoll. Sicher, besser wäre es Kindern bereits in der Schule Medienkompetenz zu vermitteln. Nur mit der Schaffung der Internetpräsenz wird dies wohl eher nicht gelingen. So bleibt abzuwarten ob und wie das Angebot von der Zielgruppe angenommen wird. Denn interessanter sind sicher Youtube und Co. Kritisch betrachtet bleibt auch die Frage offen wie die Inhalte für die Seite ausgewählt werden. In den Kriterien zur Aufnahme einer Website in das Projekt ist beispielsweise Werbung erlaubt, wenn sie als solche gekennzeichnet ist. Doch ist der Link auf die Website eines Kindermagazins als Werbung anzusehen? Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Beitrags war der Surftipp des Tages genau eine solche Webseite aus der privaten Wirtschaft. Als Werbung war sie nicht gekennzeichnet. Hier stellt sich die Frage, ob deren Inhalte pädagogisch besonders wertvoll waren, oder ob der dahinterstehende Verlag ein besonders guter Unterstützer der Aktion war und der Tipp somit als versteckte Werbung gesehen werden kann.