Man nennt sie dezent Inventurdifferenzen, was in vielen Fällen nichts anderes heißt als Betrug durch Mitarbeiter. Der lohnt sich bei Edeka nicht mehr, seit der Lebensmittelhändler seine Buchungen in Echtzeit analysieren kann - und zwar bis auf einzelne Kassen genau.
Dem deutschen Einzelhandel gehen jedes Jahr Milliarden Euro verloren. Natürlich auch durch Fehlbuchungen, in vielen Fällen aber ist Unterschlagung oder sonstige Manipulation im Spiel. Der Feind des Handels ist dabei der eigene Mitarbeiter. Eine unschöne Sache und deshalb umschreibt das Controlling solche Fälle höflich mit dem harmlos klingenden Wort Inventurdifferenzen. Und das geht beispielsweise so: Über Jahre hinweg hat ein Kassierer bei Edeka Hessenring Stornos und Leergutauszahlungen verbucht und den Gegenwert in die eigene Tasche gesteckt. Bei 36 Millionen Buchungen pro Monat in den 73 Märkten von Edeka Hessenring kann man sich leicht ausrechnen, dass die vier Mitarbeiter der Revisionsabteilung leichter die besagte Stecknadel im Heuhaufen finden als den Grund für Inventurdifferenzen in einer Filiale - falls solche überhaupt im Wust der Daten erkennbar sind.
Vor diesem Hintergrund sah sich Uwe Schmidt. Leiter der Revisionsabteilung bei Edeka Hessenring gezwungen, ein Analyseinstrument zu finden, dass sämtliche Transaktionsdaten nach verschiedenen Kriterien systematisch, vor allem aber zeitnah und schnell auswerten kann. Herausforderungen hierbei: Aufgrund gewachsener heterogener Hardwareinfrastruktur musste die Lösung unabhängig von eingesetzten Kassensystemen laufen und sie musste in der Lage sein, Datenmengen zwischen 15 und 20 Tetrabyte in Sekundenschnelle auszuwerten und zu einem Reporting zusammenzufassen.
Zusammen mit dem Hersteller Toshiba Tec fiel die Wahl auf die Business Intelligence Lösung von Hersteller QlikTech, weil Schmidt zufolge diese Lösung flexible Analysemöglichkeiten biete und für Anwender leicht zu bedienen sei. Schmidt kann nun so zusagen auf Knopfdruck sämtliche Daten bis hinunter auf einzelnen Kassenbons sichten und Auffälligkeiten, sprich Abweichungen von der Norm, feststellen.
Doppeltes Pech für so manchen Edeka-Kassierer. Bereits zwei Tage nach dem Start des Controllingtools deckte das neue System »Inventurdifferenzen« auf, der Verdacht auf Betrug hat sich bestätigt. Zudem konnte Schmidt den Schaden »in beträchtlicher Höhe«, dank des Systems beweissicher dokumentieren, so dass der betroffene Mitarbeiter vor Gericht kaum Chancen haben wird, den Betrug in Abrede stellen zu können.
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