Deutsche Top IT-Standorte (Folge 2): Frankfurt/Rhein-Main

Knotenpunkt Mainhattan

21. August 2008, 5:26 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

»Frankfurts grüne Oase«

Die schwarz-grün regierte Stadt Frankfurt ist demnach darauf angewiesen, dass Neubürger zuziehen. Da in Frankfurt mit rund 660.000 Einwohnern der Ausländeranteil rund 25 Prozent ausmacht, kann sich die Stadt mit Fug und Recht als multikulturell und weltoffen bezeichnen. Menschen aus 180 Nationen leben hier. Wer neu hinzuzieht, erhält bei den Bürgerämtern ein Neubürgerset mit Broschüren wie »Frankfurt auf einen Blick«, »Leben in Frankfurt« und »Offen für alle – Frankfurts grüne Oasen«. Wer die entsprechende, englische Version haben möchte, erhält zusätzlich den Flyer »Just arrived « vom Kinderbüro.

»Just arrived« sind in Frankfurt jedes Jahr rund 56 Millionen Menschen – und zwar am Flughafen Rhein-Main. Der Airport ist damit deutlich vor München (33 Millionen Passagiere) und Düsseldorf (18 Millionen Passagiere) der größte Flughafen Deutschlands und Nummer drei in Europa. Alleine von Januar bis Juni nutzten 26,2 Millionen Fluggäste das internationale Luftverkehrsdrehkreuz. Insgesamt starteten und landeten in »FRA« – so der IATA-Code – im ersten Halbjahr 241.646 Maschinen. Seit Inbetriebnahme der Neubaustrecke der Deutschen Bahn erreichen Passagiere vom Frankfurter Flughafen aus nicht nur die City der Mainmetropole in wenigen Minuten. Nach Köln dauert die Fahrt im ICE keine volle Stunde, nach Düsseldorf etwa 75 Minuten. Dadurch sind die größte (Rhein-Ruhr) und die drittgrößte (Rhein-Main) Metropolregion Deutschlands gut vernetzt.

Wie der Flughafen ist auch die Messe Frankfurt von Weltrang: Sie ist – nach Hannover – mit rund 322.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche der zweitgrößte Messeplatz Deutschlands und mit 578.000 Quadratmetern Gesamtfläche der weltweit drittgrößte Ausstellungsort. Den Schwerpunkt bilden in der Hessen- Metropole Fachmessen zu den Themen/Branchen Textil, Konsumgüter sowie Architektur und Automobil. Die IT-Branche ist eher am Rande vertreten: Lediglich die jährlich stattfindende »Paperworld« ist für die Branche von Belang. Die Frankfurter Goethe-Universität bietet ab dem Sommersemester dieses Jahres den Masterstudiengang Informatik an. Als eine der größten Universitäten in Deutschland mit 35.000 Studierenden bietet die Universität insgesamt ein breites Fächerspektrum in Forschung und Lehre.

IT-Unternehmen, die in Frankfurt eine Ansiedlung planen, profitieren in erster Linie von der zentralen Lage und der hervorragenden Verkehrsinfrastruktur der Stadt. Der Gewerbesteuerhebesatz der Stadt Frankfurt beträgt seit 2007 460 v.H., womit er in der Hessenmetropole nach München, Hamburg und Essen am höchsten ist. In den vergangenen Jahren wurde der Gewerbesteuerhebesatz allerdings von der einstigen Rekordhöhe (515 v.H.) verringert. In Köln (450), Düsseldorf (445) oder Berlin (410) ist die Gewerbesteuer jedoch niedriger.

Insgesamt hat Frankfurt am Main die höchste Wirtschaftskraft unter den größten deutschen Städten. Im Jahr 2005 lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei 83.176 Euro je Erwerbstätigen – einsamer Rekord. Frankfurt war 2005 zudem die einzige Stadt in Deutschland, die einen Wert von über 80.000 Euro erreichen konnte – das zweitplatzierte Hamburg kam auf 79.210 Euro, Düsseldorf auf 78.882, und nur noch die Erwerbstätigen Münchens und Stuttgarts erwirtschafteten ein BIP von über 70.000 Euro. Die hohe Wirtschaftsleistung wird zum überwiegenden Teil im Dienstleistungsbereich erbracht – in Frankfurt trug dieser Sektor mit 83,7 Prozent zum Ergebnis bei, nur Düsseldorf hattemit 86,2 Prozent noch einen höheren Anteil.


  1. Knotenpunkt Mainhattan
  2. Wichtigster Netzknoten
  3. Entertainment-Zentrum
  4. »Frankfurts grüne Oase«
  5. Wohlfühlstadt
  6. Frankfurt am Main im Profil

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