Konsequenzen aus der Neuausrichtung bei Siemens IT

Kollatz macht Kehrtwende bei Siemens nicht mit

10. Dezember 2009, 12:19 Uhr | Martin Fryba
Von Klaus Kleinfeld geholt, von Peter Löscher ausgebootet: SIS-Chef Kollatz verlässt Siemens

Krach bei Siemens: Für einen Verkauf der IT-Sparte SIS wollte sich Christoph Kollatz dann doch nicht hingeben. Der SIS-Chef und Kleinfeld-Vertraute zog die Konsequenzen aus Löschers Kehrtwende und gab überraschend seinen Posten auf.

Christoph Kollatz hat persönliche Konsequenzen aus der von Siemens-Chef Peter Löscher beschlossenen Neuausrichtung der IT-Sparte des Konzerns gezogen und ist nicht mehr CEO der Siemens IT Solutions and Services (SIS), der Nachfolgeorganisation von SBS (Siemens Business Services). Der 49-Manager scheidet mit sofortiger Wirkung aus. Der langjährige Siemens-Manager und Leiter des Outsourcing-Geschäfts Christian Oecking übernimmt kommissarisch SIS, bis Siemens einen neuen CEO für diese Sparte gefunden hat.

Die Entscheidung steht im engen Zusammenhang mit der vergangenen Woche beschlossenen Neuausrichtung der IT-Sparte von Siemens. Siemens-Chef Peter Löscher war nicht länger bereit, das IT-Geschäft weiter zu betreiben und drängt auf einen Verkauf der Sparte. Für den ehrgeizigen Kollatz dürfte diese Entscheidung ein Schlag ins Gesicht gewesen sein.

Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld, ein enger Vertrauter von Kollatz, hatte den Manager als Sanierer und Nachfolger von Adrian von Hammerstein Ende 2005 bei der damaligen SBS eingesetzt. Der sollte den hoch defizitären IT-Dienstleister sanieren, was ihm zwar gelungen ist. Aber die Renditeziele des Konzerns konnte die IT-Sparte nur bedingt erreichen. Schließlich wurde der IT-Dienstleister SBS, der einen hohen Umsatzanteil mit Kunden außerhalb des Siemens-Konzerns erzielt, unter neuem Namen SIS hauptsächlich als interner IT-Dienstleister für die Konzernsparten etabliert. Doch auch mit dieser Neuaurichtung war Löscher nicht zufrieden.

IT-Services für Drittkunden zählt Löscher nicht mehr zum Kerngeschäft von Siemens. Zumal SIS unter dem Preisdruck im Outsourcing- und IT-Diensteistungsgeschäft immer stärker leidet.


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