Die Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten tragen natürlich zu einem signifikanten Maße zu den Gesamtkosten bei. Da hier Detailvergleiche immer schwierig sind, folgt noch eine grobe Überschlagsrechung auf Listenpreis-Basis. Mit diesem Thema hat sich Gartner schon vor längerem (in 2006) auseinandergesetzt im Rahmen der »Vendor Influence Curve«.
Zugrunde liegt hierbei die Annahme, dass ein Unternehmen durch eine möglichst gute Auswahl von Produkten je nach Anforderung massiv Kosten reduzieren kann. Dazu gehört auch ein möglicher Verzicht auf Single-Vendor-Lösungen. Gartner spricht davon, dass hier zwischen 20 Prozent und 35 Prozent der Anschaffungskosten eingespart werden können, wenn mehrere Hersteller betrachtet werden.
Viele Unternehmen sagen jedoch, der Preis sei nicht entscheidend, sondern die Betriebskosten. Da würden sich die Anschaffungskosten schnell relativieren. In der gleichen Analyse widerlegt Gartner dies klar: bei einem 50 Prozent höheren »Premium«-Preis bei den Anschaffungskosten ist eine Verringerung der Mitarbeiter von 13 bis 23 Prozent notwendig, um wieder Break-Even zu erreichen. Es wird kein betrieblicher Vorteil beim Einsatz einer Single-Vendor-Lösung sichtbar.
Vielmehr entscheidet die Gesamtarchitektur und das zugrunde liegende Betriebskonzept. Bei einem Beispiel-Unternehmen besteht Investitionsbedarf bei den beiden großen Standorten im Access-Bereich des Netzes. Für die Switches leistet der Hersteller keinen Support mehr. Es ist aber ein Upgrade auf Gigabit-Ethernet notwendig, da dort einige sehr Bandbreiten-intensive Anwendungen genutzt werden.
Der Access-Bereich kommt ohne Routing aus. Der Verteiler ist relativ groß. Chassis-Systeme sind aber insgesamt zu teuer. Daher wären Stackable-Produkte mit Power-over-Ethernet für die VoIP-Installation die richtige Wahl. Layer-2-Enterprise-Class-Switches mit entsprechenden Network-Access-Control-Funktionen (NAC) reichen hier funktionell aus.
Der Einfachheit halber geht es um 50 Verteilern á 200 Ports, die die 10.000 Ports in den zwei großen Standorten ausmachen. Falls sich Unternehmen für ein auf Chassis basierenden Systems eines bestimmten Herstellers als Single-Vendor-Lösung entscheidet, müsste er beispielsweise für diese 200 10/100/1000-Ethernet-Ports mit PoE über 50.000 Dollar rechnen.