Kreativer durch den Apfel?

20. März 2008, 9:46 Uhr | Lars Bube
Können Sie die frische Kreativität schon spüren?

Eine Studie an zwei nordamerikanischen Universitäten hat ergeben, dass die unterschwellige Wahrnehmung des Logos von Apple die Kreativität fördern kann.

Bereits seit den späten 50er Jahren gab es in der Psychologie eine Diskussion um unterschwellige Wahrnehmung und deren Auswirkungen, besonders in der Werbung. Damals hatte der Amerikaner James Vicary die Besucher eines Kinos durch Werbeeinblendungen unterhalb der Wahrnehmungsgrenze zum Kauf von Cola und Popcorn animiert. Spätere Versuche konnten diesen Effekt nicht immer bestätigen, was eine bis heute anhaltende Diskussion um die Wirksamkeit solcher subliminalen Botschaften (unter drei Millisekunden) auslöste.

Jetzt haben zwei Forscherteams der Duke University und der kanadischen University of Waterloo versucht, diesen Effekt anhand von Markenlogos erneut zu beweisen. Dabei setzten sie ihre Probanden unterschwellig verschiedenen Logos aus und untersuchten die Auswirkungen. So fanden sie etwa heraus, dass Probanden, die subliminal das Apple Logo vorgesetzt bekamen, anschließend kreativer waren als solche, die etwa das IBM Logo serviert bekamen. Es sollte hier allerdings angemerkt werden, dass die Forscher für ihre Versuche das alte Apple Logo in den Regenbogenfarben verwendet haben. Ein Vergleichstest mit dem neuen Apfel steht noch aus. Vielleicht liegt es also in Wahrheit am Logo, das viele Kreative den Apfel bevorzugen?

Dennoch bleibt, neben dem umstrittenen Wirkungsgrad, natürlich die Frage, inwieweit solche Werbeformen überhaupt einsatzfähig sind. So tauchen immer wieder Verschwörungstheorien auf, die eine geheime Manipulation der Massen durch unbewusste Botschaften befürchten. Tatsächlich würde eine Enthüllung solcher Werbepraktiken wohl aber den Ruf jedes Unternehmens so nachhaltig beschädigen, dass die Risiken deutlich höher ausfallen, als der mögliche Gewinn.


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